Umfrage von Compris

Warum Systemhäuser auf Business Intelligence stehen

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Business Intelligence (BI) gehört laut dem Marktforschungsunternehmen Compris zu den wichtigsten IT-Themen des Jahres für Systemhäuser.
Fast zwei Drittel der Systemhäsuer beschäftigen sich bereits mit dem Thema "Business Intelligence".
Fast zwei Drittel der Systemhäsuer beschäftigen sich bereits mit dem Thema "Business Intelligence".
Foto: Compris

Für den Channel wird der Bereich BI (Business Intelligence) zunehmend relevant: Jedes dritte Systemhaus plant, in den BI-Markt einzusteigen. Kunden fragen BI-Lösunge verstärkt nach, weil sie immer umfangreiche Datenquellen anzapfen und auswerten (Big Data). Ein weiterer Grund für die verstärkte Nachfrage nach Business Intelligence ist eine neue Generation von BI-Visualisierungstools auf Basis von HTML5 und Javascript. Außerdem wandern immer mehr Enterprise-Applikationen in die Cloud ab. So ist auch die neueste Innovation zu verstehen: die Cloud-BI.

Für Systemhäuser hat Business Intelligence eine hohe Priorität: 51 Prozent von ihnen haben sich bereits mit dem Thema auseinandergesetzt. 30 Prozent planen, in den BI-Markt einzusteigen, so die Ergebnisse einer Umfrage von Compris unter 754 Systemhäusern und Lösungsanbietern. Demnach implementieren bereits 27 Prozent der von Compris befragten Systemhäuser Lösungen für Business Intelligence bei ihren Kunden.

Der im Channel bekannteste BI-Hersteller ist IBM (43 Prozent), gefolgt von SAP (40 Prozent) Microsoft (34 Prozent) und Oracle (15 Prozent). "Mithilfe von BI werden Performance-Steigerungen, Kostensenkungspotenziale und Prozessoptimierungen realisiert und die Planbarkeit künftiger Geschäftsaktivitäten verbessert. Die Hersteller fokussieren sich demzufolge auf dieses Segment. Das große Interesse im Channel dürfte für eine weitere Marktdurchdringung sorgen", betont Compris-Geschäftsführer Gerald Holler.

Immer häufiger nutzen Firmen heute eine Kombination aus im Unternehmen installierten Lösungen (On-Premise) und Anwendungen, die über das Internet auf Mietbasis genutzt werden (On-Demand). Diesen Trend zu hybriden Softwareumgebungen greifen viele Hersteller mit ihren BI-Angeboten auf. Nur neun Prozent der befragten Systemhäuser bevorzugen ein reines On-Demand-Modell und damit Business Intelligence als ausschließliche Cloud-Lösung. 34 Prozent sprechen sich für On-Premise-Varianten aus. Die Mehrheit (57 Prozent) sieht beide Bereiche als relevant an.

Business Intelligence als Türöffner

Business Intelligence ist eines der Top Themen für Kunden im B2B-Umfeld. Das Interesse im Channel ist groß. Die Mehrheit der befragten Systemhäuser (57 Prozent) ist bereits im BI-Markt aktiv oder plant, künftig entsprechende Lösungen anzubieten. Das Potenzial für Hersteller wie IBM, SAP, Microsoft und weitere steigt somit, da der indirekte Vertrieb in diesem Segment ausgebaut werden kann.

Nur eine Minderheit der befragten Unternehmen bevorzugt dabei reine Cloud- beziehungsweise On-Demand-Lösungen. Es fehlen allerdings häufig noch tragfähige "Out of the Box-Lösungen" die für unterschiedliche Unternehmensanforderungen Lösungspakete bereitstellen. Diese standardisierten Produkte könnten künftig für eine weitere Marktdurchdringung sorgen.

Die O-Töne der befragten Unternehmen lassen erahnen, dass seitens der Systemhäuser sowie Anbieter noch reichlich Aufbauarbeit notwendig ist. Potenzielle Partner planen dieses Geschäftsfeld in kleinen Schritten zu erschließen, sechsstellige Investitionen in Enablement, Zertifizierung und Aufbau sind dafür nicht eingeplant.

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