Datto Global State of the MSP Report 2022

Was 2023 auf MSPs zukommt

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
„Das Break-Fix-Modell ist tot“, war lange Jahre Schlachtruf der MSP-Befürworter. Aber Totgesagte leben manchmal länger – wenn sie sich an die veränderten Zeiten anpassen können.
"Das traditionelle Break-Fix-Modell entwickelt sich weiter und stellt für MSPs eine Möglichkeit dar, neue Aufträge zu gewinnen", sagt Fred Voccola, CEO von Kaseya.
"Das traditionelle Break-Fix-Modell entwickelt sich weiter und stellt für MSPs eine Möglichkeit dar, neue Aufträge zu gewinnen", sagt Fred Voccola, CEO von Kaseya.
Foto: Kaseya

Kaseya, Anbieter von IT-Management- und Security-Software für Managed Service Provider, hat im Frühjahr 2022 nicht nur den im selben Segment tätigen Marktbegleiter Datto übernommen, sondern auch dessen Tradition, alljährliche, umfassende Umfragen zu den Befindlichkeiten, Plänen und Sorgen von MSPs durchzuführen und zu veröffentlichen. Für den weiterhin "Datto Global State of the MSP Report" genannten Bericht wurden 2022 weltweit 1.800 MSPs befragt. Die größten Sorgen bereiten MSPs demnach der Wettbewerb (für 29 Prozent das größte Problem), Umsatzwachstum und Rentabilität (28 Prozent) sowie Neukundengewinnung und Personalbeschaffung (24 Prozent)

Der Wettbewerb untereinander ist damit zum zweiten Mal in Folge die größte Herausforderung für Datto- respektive Kaseya-Partner. "Das ist keine Überraschung. Die Pandemie hat zu einem gesteigerten Bedarf an IT-Dienstleistungen geführt und die Kunden sind anspruchsvoller und wechselwilliger geworden. MSPs mussten sich vor diesem Hintergrund weiterentwickeln, um mit der Konkurrenz mitzuhalten", sagt Fred Voccola, CEO von Kaseya.

Comeback für das "Break-Fix-Modell"

Diese Einsicht ist nicht ganz neu und wenig überraschend. Der Bericht liefert aber auch unerwartete Erkenntnisse. So nehmen bei den Befragten zum Beispiel die über das Break-Fix-Modell generierten Einnahmen wieder zu.

E-Mail-Security, Passwort-Management und Security-Audits sind die drei von den 1.800 für den "Datto Global State of the MSP Report" befragten MSPs am häufigsten angebotenen Managed Security Services.
E-Mail-Security, Passwort-Management und Security-Audits sind die drei von den 1.800 für den "Datto Global State of the MSP Report" befragten MSPs am häufigsten angebotenen Managed Security Services.
Foto: Kaseya

Dabei waren diese Notfalleinsätze auf Zuruf eigentlich das, was viele abgeben wollten. Bereits 2017 erläuterte Fanni Szabo, damals Geschäftsführerin von Autotask (heute Teil von Datto und damit Kaseya) im Interview mit ChannelPartner ausführlich die Vorteile der Umstellung eines Break-/Fix-Servicemodell auf ein Managed-Services-Vertragsmodell. Und im Bericht von der Geschäftsführertagung der "PC-Spezialist"-Fachhändler im Mai 2019 hieß es, dass allen "PC-Spezialist"-Fachhändlern bewusst sei, dass das "Break-&-Fix"-Geschäft endlich ist und man davon abkommen müsse, nur als 'Feuerwehr' bei 'IT-Bränden' in Erscheinung zu treten."

Allerdings scheuen sich derzeit offenbar viele IT-Abteilungen, mit neuen Anbietern zusammenzuarbeiten. "MSPs nutzen häufig diese Lücke und bieten den unternehmensinternen IT-Teams Reparaturarbeiten oder andere Services an. Sie führen beispielsweise ein Compliance-Audit durch und bieten dann aufgrund der Ergebnisse ihre Unterstützung über einen Co-Managed Service an. So können Break-Fix-Services Türen für MSPs öffnen, um Geschäftsbeziehungen aufzubauen und ihr Serviceangebot für die Kunden schrittweise zu erweitern", erklärt Datto nun. "Das traditionelle Break-Fix-Modell entwickelt sich weiter und stellt für MSPs eine Möglichkeit dar, neue Aufträge zu gewinnen", fasst Voccola zusammen.

Cloud-Integration liegt im Trend

Etwa 95 Prozent der befragten MSPs sehen zudem in Cloud-Lösungen eine Chance. Allerdings haben viele aufgrund von Compliance-, Sicherheits- oder Budgetbedenken den Wechsel in die Cloud noch nicht vollzogen. De Hälfte der befragten MSPs erwartet aber, dass in drei Jahren 75 Prozent der Workloads in der Public Cloud sein werden.

Die drei wichtigsten Produkte und Dienstleistungen, die MSPs derzeit anbieten, sind der Umfrage zufolge Cloudbasierte Infrastrukturentwicklung und -verwaltung (83 Prozent) Office-Software (83 Prozent) und Business Continuity und Desaster Recovery (BCDR / 79 Prozent). Bei den Managed Security Services, die MSPs derzeit anbieten, sind E-Mail-Sicherheit, Audits in den Bereichen Security Frameworks und Compliance sowie Identity & Access Management derzeit vorne.

Wachstum erwarten die befragten MSPs vor allem bei Managed Detection & Response (MDR), Dark Web Monitoring, Compliance Monitoring und Privileged Access Management (PAM). Als zusätzliche Angebote in ihr Portfolio wollen sie in den kommenden zwölf Monaten folgende Services aufnehmen:

  • Managed Detection & Response (30 Prozent)

  • Dark Web Monitoring (30 Prozent)

  • Filterung von Webinhalten (29 Prozent)

  • Compliance Monitoring (29 Prozent)

  • Privileged Access Management (29 Prozent)

  • Endpoint Detection & Response (29 Prozent)

  • Patch-Management (28 Prozent)

  • Incident Response & Forensik (28 Prozent)

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