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Was Analysten zu Windows 10 sagen



Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Andreas Olah & Chrystelle Labesque, IDC: "Neue Vorteile"

"Die neueste Umfrage von IDC hat ergeben, dass 39 Prozent der Unternehmen in Deutschland ihren PC innerhalb von zwölf Monaten auf Windows 10 migrieren möchten, während 31 Prozent keine Änderungen vornehmen wollen. Diese Zahl reflektiert die hohen Erwartungen an die neue Version von Windows und den starken Bedarf an Verbesserungen, vor allem nachdem Windows 8 / 8.1 nur in limitierter Weise angenommen wurde. Es ist der höchste Prozentsatz im Vergleich zu allen anderen Windows-Versionen und anderen Betriebssystemen. In Deutschland haben im Juni 204 Firmen an der Befragung teilgenommen.

Microsoft bietet mit Windows 10 viel Neues aber auch Vertrautes, wie das Start-Menü,das wieder eingeführt wurde. Microsoft hat auf die Kritik gehört und viele Anpassungen und neue Entwicklungen vorgenommen. Für Unternehmen bedeutet dies neue Möglichkeiten um erhöhte Produktivität und bessere Sicherheit zu bieten.

Andreas Olah ist Senior Research Analyst bei IDC. Seine Kollegin Chrystelle Labesque (von der uns leider kein brauchbares Foto vorliegt) ist Research Manager, EMEA Personal Computing bei IDC.
Andreas Olah ist Senior Research Analyst bei IDC. Seine Kollegin Chrystelle Labesque (von der uns leider kein brauchbares Foto vorliegt) ist Research Manager, EMEA Personal Computing bei IDC.
Foto: IDC

Windows 10 bietet viele neue Vorteile im Bereich der Sicherheit. Mehrere neue Elemente wurden eingeführt, insbesondere biometrische Merkmale (Spracherkennung, Gesichtserkennung, usw.) für die Authentifizierung, die zu mehr Kontrolle beitragen werden. Dazu kommt ein neuer Secure-Boot-Prozess zum Einsatz. Nach wie vor werden Datenverschlüsselung und Schutz vor Malware angeboten, aber die Kombination mit der neuen Verwaltungsmöglichkeit trägt zum besseren Schutz von Daten in Unternehmens bei. Durch mehr Sicherheitstools werden diese Daten besser geschützt, aber es liegt an den Unternehmen, Regelungen für Nutzer durchzusetzen und sie über Risiken zu informieren. Windows 10 bietet IT-Abteilungen eine größere Auswahl und mehr Möglichkeiten für die Verwaltung. Microsoft bietet auch eine größere Auswahl und Kontrolle bei 'Patches' an.

Mit Windows 10 werden Nutzer von kleinen sowie größeren Bildschirmen (vom Smartphone bis zum All-in-One und von mobilen wie auch Desktop-Geräten) das gleiche Erlebnis und die gleichen Möglichkeiten haben. Dieses Kontinuum von Geräten ist eine Premiere - die meisten anderen Hersteller auf dem Markt arbeiten mit zwei verschiedenen Betriebssystemen für Mobilgeräte und PCs. Die Verwaltung durch ein einziges Betriebssystem bringt erhebliche Vorteile vor allem, weil sie Benutzern eine einheitliche Sicht ermöglicht. Es führt auch zu mehr Produktivität für die Anwender. IDC erkennt dabei eine klare Unterstützung für mehr Mobilität und erwartet, dass viele Unternehmen ihre Strategien entsprechend anpassen werden. Hindernisse am Anfang bezüglich der Sicherheit und der Verwaltung von mehreren Betriebssystemen werden als eher leichte Herausforderungen betrachtet.

Die Datenschutzfrage bleibt

Universal Apps ist für Unternehmen für interne sowohl auch für externe Zwecke interessant. In den letzten Jahren wurden viele Apps auf verschiedenen Plattformen in Silos entwickelt, und wurden nicht immer mit existierenden Systemen intergriert. Mit Windows 10 wird die Integration einfacher, und neue Apps können auf mehreren Geräten in verschiedenen Formaten installiert werden. Kosten werden dabei auch optimiert. Firmen können ihre Kunden somit besser bedienen und Mitarbeiter auf relevante Daten zugreifen.

Alle diese Vorteile werden in der letzten Zeit im Schatten des Datenschutzes betrachtet, weil viele Voreinstellungen von Windows 10 in die Privatsphäre eingreifen. Die Sensibilität dieses Themas ist gerade in Deutschland sehr stark. Es ist zunächst wichtig zu klären, dass viele Voreinstellungen angepasst werden können und IT-Abteilungen diese auf mehreren Ebenen verwalten können: Benutzer, Geräte, Apps. Es bleibt aber die Frage, ob Unternehmen ihre eigenen Daten sowohl als auch Mitarbeiterdaten langfristig schützen und gewährleisten können. Wie auch bei der Sicherheit liegt es am Unternehmen, Regelungen für Anwender klar zu definieren und sie über Risiken zu informieren. Eine Gefährdung besteht bereits durch die Nutzung von verschiedenen Plattformen auf vielen privaten Geräten, aber dies soll nicht ein Grund sein, den Status Quo zu akzeptieren. Anwender und Unternehmen sollen ihre Bedenken klar formulieren und weitere Änderungen bei Microsoft anfragen.

Alle Unternehmen werden nicht sofort auf Windows 10 migrieren, wie unsere Befragung zeigt. Aber es besteht viel Interesse, einige Vorteile geben wichtige Gründe, um die Migration zu planen. Viele Unternehmen werden wie üblich ein paar Monate lang abwarten, überlegen und evaluieren. Besonders viele erwarten Windows 10 in Kombination mit der Intel CPU-Plattform Skylake, um valideren zu können, ob Windows ihre Wünsche bezüglich mehr Produktivität und Sicherheit erfüllt."

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