14.000 Besucher

Was auf der VMworld aufhorchen ließ

23.09.2008
14.000 Besucher statteten der diesjährigen "VMworld" in Las Vegas einen Besuch ab. Das Spielerhotel Venetien platzte aus allen Nähten - und es gab viel Interessantes.
VMware-Chef Paul Maritz lies die Beuscher aufhorchen, als er das künftige Betriebssystem "Virtual Datacenter" skizzierte.
VMware-Chef Paul Maritz lies die Beuscher aufhorchen, als er das künftige Betriebssystem "Virtual Datacenter" skizzierte.

Von Wolfgang Leierseder*

Der Virtualisierungspezialist VMware zählt derzeit rund 6.000 Angestellte, davon gut 2.500 Forscher und Entwickler. Diese Angaben machte Cheftechniker Stephen Herrod im übervollen Hotel Venetian auf der dreitägigen Hausmesse "VMworld". Denn nicht weniger als 14.000 Besucher zählte dieses Jahr die Messe. Ein Rekord.

Wieviele Besucher Microsoft von sich überzeugen konnte, war nicht festzustellen. Der Softwareriese und Konkurrent hatte sich nicht nehmen lassen, an Besucher nachgemachte Jettons zu verteilen, die diese zu der Webseite "VMware Costs Way Too Much." führen sollten - und von dort zu den Virtualisierungsseiten von Microsoft.

VMware-Chef Paul Maritz, bis zum Jahr 2090 Microsoft-Manager, kommentierte solches Guerilla-Marketing zunächst amüsiert: "Dieser Umstand zeigt, dass die große und mächtige Microsoft sich gezwungen sieht, hierher zu kommen, um Krimskrams an unsere Kunden zu verteilen." Darauf angesprochen, wie er seine Arbeit bei Microsoft in Erinnerung habe, sagte der CEO grimmiger: "Als jemand, der Guerrllia-Marketing betrieben hat, kann ich sagen, dass man so etwas nur macht, wenn man Nachzügler ist. Ein Marktführer macht so etwas nicht."

Auf die Frage, wie er die Gemütslage der Mitarbeiter von VMware angesichts der Entlassung von VMware-Mitgründerin Diane Greene und der Turbulenzen der Aktie der EMC-Tochter einschätze, sagte er, selbstverständlich habe es gewisse Besorgnisse gegeben, doch nunmehr würden sich die Mitarbeiter vor allem darum kümmern, auf die "anspruchsvollen Herausforderungen profunde Antworten" zu finden. "Welche "Angst" (Original auf deutsch!) auch immer vorhanden sein mag - sie geht vorüber."

Das auf der Messe kursierende Gerücjht, VMware sei dabei, einen Server mit 4.096 Prozessoren zu bauen, dementierte VMware entschieden. Aber es bestätigte, dass sein künftiges Betriebssystem "Virtual Datacenter", das die Verwaltung virtueller Server in sogenannten Pools organisieren werde, bis zu 4.096 Prozessoren in einem Pool zusammenfassen können werde.

Ferner werde sich VMware verstärkt der Storage-Virtualisierung annehmen, kündigte Cheftechniker Herrod an. Die Pläne der EMC-Tochter lauten, die Migration in unterbrechungsloser Echtzeit von einem Speicherplatz zu einem anderen zu realisieren. Des Weiteren sei eine Software namens "Thin Provisioning" in Arbeit, mit der die Bereitstellung von Speicherkapazität in virtualisierten Speicherumgebungen für Applikationen möglich gemacht werden soll. Wie für das Betriebssystem rechne VMware mit dessen Veröffentlichung im Jahr 2009.

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