Mit den Dual-Layer-Brennern ist die Entwicklung der DVD längst noch nicht abgeschlossen. Bereits heute wird der nächste Technologiewechsel hinter den Kulissen hart diskutiert. Zur Auswahl stehen zwei Verfahren, die beide auf einer blauen Laserdiode basieren. Während die Allianz Toshiba und NEC auf HD-DVD (High-Density-DVD, vormals Advanced Optical Disc AOD) setzt, will die Konkurrenz einen völlig neuen Standard namens Blu-Ray etablieren.
Blu-Ray macht einen harten Schnitt zur bestehenden Technologie und ist deshalb nicht rückwärtskompatibel. Nur durch den Einbau eines zweiten Lasers können die Recorder auch die heute aktuellen DVDs lesen. Deshalb wird Blu-Ray deutlich teurer und aufwändiger. Dafür findet man in dieser Allianz klangvolle Namen wie Panasonic, Philips, Pioneer, Samsung, Sharp und Sony. Diese Allianz versteht die Blu-Ray-Technologie aber nicht als Nachfolger der DVD, sondern sieht den Einsatz eher im professionellen Speicherumfeld. Frühestens mit der Einführung von HDTV sehen die Verantwortlichen auch im Consumer-Bereich eine Einsatzmöglichkeit von Blu-Ray.
Die HD-DVD-Technologie dagegen arbeitet analog zur herkömmlichen DVD. Der einzige Unterschied besteht darin, dass anstatt eines roten ein blauer Laser eingesetzt wird. Vorteil: Das blaue Laserlicht hat eine deutlich kürzere Wellenlänge und lässt sich mit optischen Linsen besser bündeln, sodass Informationen dichter geschrieben werden können. Folglich finden mehr Daten auf einem HD-DVD-Medium Platz.
Im DVD-Forum, einem herstellerübergreifenden Standardisierungsgremium, wurde im Dezember 2003 ein Standard für die HD-DVD verabschiedet. Die Empfehlung sieht vor, dass eine HD-DVD, die nicht wiederbeschreibbar ist, bis zu 30 Gigabyte speichern kann. Die wiederbeschreibbare HD-DVD soll nach einem Vorschlag von Toshiba und NEC auf einer Seite des Mediums 20 Gigabyte Speicherkapazität bieten.
Ziel ist es, zukünftig großformatige, hochauflösende Kinofilme trotz der Datenfülle auf geringem Speicherplatz zu bannen. Ein führender Unterhaltungskonzern und Microsoft haben angekündigt, HD-DVD zu unterstützen. So ist zu erwarten, dass in absehbarer Zeit eine Vielzahl von Filmen mit hoher Bildqualität auf HD-DVD erhältlich sein wird. Auch die kommende Generation von digitalen HD-Videokameras verlangt nach höherer Speicherkapazität, um hochauflösende Filme nach digitalem Schnitt in brillanter Qualität speichern zu können.
Ein weiteres Stichwort ist HDTV (High Definition Television). Dieser in Japan und den USA bereits etablierte Standard bietet gegenüber heutigem Fernsehen einige Vorteile, wie etwa schärfere Großbildwiedergabe und höhere Farbtreue. Durch die Digitalisierung des Fernsehens und die Ablösung des derzeit gesendeten analogen Standards PAL wird die Bildqualität auch in Deutschland in den nächsten Jahren einen Qualitätsschub bekommen.
Vergleich zwischen HD-DVD, DVD und CD
Bei HD-DVD-Lesegeräten ist der Abstand des Lasers von der Oberfläche ähnlich wie bei DVD- und CD-Laufwerken. Das erlaubt den Bau von Kombilaufwerken, sodass der Anwender CDs, DVDs und HD-DVDs im selben Laufwerk abspielen kann. Zudem soll die Oberfläche genauso unempfindlich gegen Fingerabdrücke wie bei den heute gebräuch- lichen DVDs und CDs sein. Für den Verbraucher hat es noch einen Vorteil, dass die HD-DVD der DVD stark ähnelt: Die bisherigen Produktionstechniken müssen nur geringfügig geändert werden, sodass Experten davon ausgehen, dass die HD-DVDs lediglich 15 Prozent mehr kosten dürfte als die heutigen DVDs.
NEC stellte im Januar 2004 auf der Consumer Electronic Show in Las Vegas ein hybrides HD-DVD-Laufwerk vor, das sowohl aktuelle DVD-Rohlinge mit einem roten Laser als auch HD-DVDs mit blauem Laser bespielen kann.
<b>Kurzgefasst</b>
Hersteller: NEC
Produkt: HD-DVD-Brenner
Produktgruppe: Brenner
Verfügbarkeit: ab 2005
Preis: 300 Euro
+ hohe Kapazität
+ kompatibel zur bestehenden Technologie
- nur zwei Hersteller
Meine Meinung: Der Nachfolger der DVD kommt, aber welcher Standard wird sich durchsetzen? HD-DVD hat die besseren Karten, da es rückwärtskompatibel ist.
www.nec.de