Fragen und Antworten

Was ist eigentlich HDTV?

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

21. Welche Unterschiede bestehen zwischen den HDTV-Formaten 720p/50 und 1080i/25?

Beim Format 720p/50 handelt es sich um ein Vollbild-Format, das heißt, jedes einzelne Fernsehbild besteht aus 720 Zeilen. Der Buchstabe "p" steht dabei für "progressive" (= fortschreitend) und bedeutet, dass alle Zeilen der Bilder gleichzeitig dargestellt werden. Hierbei werden pro Sekunde 50 Vollbilder mit 1.280 Bildpunkten pro Zeile dargestellt.

Beim Format 1080i/25 handelt es sich dagegen um ein Halbbild-Format, welches dem ursprünglichen Konzept des "Standard Definition"-Fernsehens folgt. Hierbei wird, um Übertragungsbandbreite zu sparen, jedes Fernsehbild mit 1080 Zeilen nacheinander in zwei Teilbildern unterschiedlicher Bewegungsphasen mit jeweils 540 Zeilen dafür aber mit 1920 Bildpunkten pro Zeile übertragen. Der Buchstabe "i" steht dabei für "interlaced" (= verschachtelt). Es werden nur 25 Vollbilder oder 50 Halbbilder übertragen.

Für die Bildwiedergabe über einen Flachbildschirm oder Videoprojektor müssen die Halbbilder vorher durch ein Interpolationsverfahren wieder zu Vollbildern zusammengefasst werden. Dafür gilt die Bezeichnung De-Interlacing.

22. Welche Bedeutung haben die Angaben 25 oder 50 bei den HDTV-Formaten 720p/50, 1080i/25 und 1080p/50?

Es handelt sich um die Angabe der Bildwiederholfrequenz, also die Zahl der Vollbilder pro Sekunde, wobei "p" für progressive Vollbilder und "i" für das Interlaced-Verfahren (Halbbilder) steht.

23. Was bedeutet bei einem digitalen Gerät die Angabe "24p kompatibel"?

Diese Angabe kennzeichnet ein Gerät, das die 24 Vollbilder pro Sekunde, mit denen Filme aufgezeichnet werden, ohne Wandlung in andere Formate übertragen, verarbeiten und / oder wiedergeben kann.

24. Was bedeutet die Angabe 24p bei einem Blu-ray-Spieler?

Für Filme werden 24 Vollbilder pro Sekunde verwendet und auch so auf der Blu-ray Disc gespeichert. Die Angabe "24p" bedeutet, dass das so aufgezeichnete Bildmaterial ohne Wandlung in andere Bildwiederholraten (wie 25 Vollbilder pro Sekunde oder 50 Vollbilder pro Sekunde) am Ausgang zur Verfügung steht. Damit wird die unverfälschte Bewegungsdarstellung der Filme ermöglicht, wenn die angeschlossene Wiedergabeeinheit die Bildwiederholrate von 24 Vollbildern pro Sekunden unterstützt, was bei Flachbildschirmen und Videoprojektoren mit dem Logo "HD ready 1080p" bzw. HD TV 1080p Logo gewährleistet ist.

25. Was ist in der Werbung unter dem Begriff "Full-HD" zu verstehen?

Es gibt dafür keine verbindlichen Festlegungen, die Leistungsmerkmale müssen deshalb für den Einzelfall abgeklärt werden.

26. Über welche Wege kann ich HDTV empfangen?

In Deutschland ist derzeit der Empfang von HDTV über Satellit (DVB-S2), Kabel (DVB-C) und DSL (IPTV) möglich. Dabei kann es sich um unmittelbar empfangbare Angebote, Angebote mit Zugangsschutz oder entgeltpflichtige Angebote handeln. Über DVB-T (digitales Antennenfernsehen) ist derzeit hierzulande kein HDTV empfangbar.

27. Welcher Aufwand ist für den HDTV-Empfang über Satellit, Kabel oder DSL erforderlich?

Generell muss erst einmal sowohl der Empfänger (Set-Top-Box oder Fernsehgerät mit integriertem Digital-Tuner (iDTV)) als auch der Flachbildschirm oder Videoprojektor HDTV-tauglich sein. Abhängig von der Empfangsart sind zusätzlich noch folgende Vorgaben zu erfüllen:

  • Bei Satellitenempfang muss die Satellitenanlage digital fähig sein, das heißt, den gesamten Satelliten-Frequenzbereich 10,7 bis 12,75 GHz empfangen können (Universal-LNB).

  • Bei Kabelempfang hängt das HDTV-Programmangebot vom jeweiligen Kabelnetzbetreiber ab.

  • Bei Empfang von IPTV via DSL muss ein DSL-Anschluss mit ausreichend großer Datenrate (= Bitrate) zur Verfügung stehen. Informationen über den erforderlichen Mindestwert und sonstige Details lassen sich beim IPTV-Anbieter einholen.

  • Will man verschlüsselte Angebote nutzen, ist ein adressierbares Empfangsgerät mit Entschlüsselungsvorrichtung notwendig: Je nach Empfangsgerät und Dienstanbieter stehen dazu verschiedene Lösungen zur Verfügung: Unterstützt der Sender CI Plus, kann ein Empfangsgerät mit CI-Plus-Schacht (Set-Top-Box oder Fernsehgerät mit integriertem HD-Digital-Tuner - iDTV) in Verbindung mit einem Entschlüsselungsmodul genutzt werden. Für andere Programme ist eine spezielle Set-Top-Box des Anbieters notwendig. Nähere Informationen darüber findet man bei den Sendern und Plattformbetreibern.

28. Wo kann ich erfahren, welche HDTV-Programme empfangbar sind?

Informationen, welche HDTV-Programme verfügbar sind und zu welchen Konditionen, gibt es auf den Webseiten der TV-Sender sowie bei den jeweiligen Plattform- und Infrastruktur-Anbietern, etwa den Kabelnetzbetreibern, den Satelliten-Betreibern, den IPTV-Anbietern sowie beim Abo-TV-Anbieter Sky Deutschland.

Für einige HDTV-Programme wird ein Entgelt erhoben bzw. ist aufgrund des Einsatzes eines Zugangsberechtigungssystems eine Smartcard notwendig. Informieren kann sich der Zuschauer auch über die gängigen Programmzeitschriften und entsprechende Webseiten sowie mit Hilfe des Programmsuchlaufs oder des elektronischen Programmführers (engl.: Electronic Programme Guide - EPG).

29. Was ist ein Skalierer?

Bei Skalierern (engl.: Scaler) handelt es sich um technische Funktionseinheiten, die eine gegebene Bildauflösung in eine andere Bildauflösung wandeln. Skalierer können auf der Sendeseite und / oder der Empfangsseite eingesetzt werden.

30. Was ist ein "auf HDTV hochgerechnetes" Programm?

Es handelt sich um ein Programm, das nicht mit HDTV-Auflösung produziert wurde, sondern eine geringere Auflösung und damit weniger Bildpunkte als ein HDTV-Bild aufweist. Die Hochrechnung wird als "Upscaling" bezeichnet und besteht darin, dass dieses Bild mit Hilfe eines Prozessors durch geeignete Interpolation auf die Bildpunktzahl von HDTV gebracht wird. Das Ergebnis ist kein original HDTV-Bild.

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