Was ist eigentlich THX?

10.02.2005

Von Hans-Jürgen Humbert

Der THX-Sound wurde von George Lucas und Tomlinson Holman ursprünglich nur für das Kino entwickelt. Eine strenge Zahl von Vorgaben (etliche Lautsprecher mit genau definierten Abstrahlcharakteristiken) sollen die Soundeffekte im Kino naturgetreu herüberbringen. Für das heimische Wohnzimmer sind die angelegten Kriterien natürlich viel zu streng. Deshalb hat die Industrie für den Heimkino-Enthusiasten abgespeckte THX-Varianten kreiert - THX Ultra, THX Select und THX Surround EX.

Für größere Räume mit mehr als 30 Quadratmetern Fläche wurde THX Ultra entwickelt. Die THX-Spezifikationen sehen vor, das Klangbild des Films an die akustischen Gegebenheiten des Hörraumes anzupassen. Spezielle Lautsprecher müssen für eine sehr gute Dialogverständlichkeit und eine punktgenaue Lokalisierung der jeweiligen Geräusche von vorne sorgen. Dabei darf der Schall nur vertikal und zielgenau abgestrahlt werden. Außerdem sind Reflektionen der Geräusche von vorne zu vermeiden.

Die Forderungen erfüllen nur bestimmte Lautsprecherkombinationen, die auch einen garantierten Frequenzgang von 80 bis 20.000 Hertz wiedergeben müssen. Weiterhin muss jeder einzelne Lautsprecher genau eingestellt werdenen. Geräusche, die im Film optisch nicht lokalisierbar sind, müssen laut den THX-Vorgaben, diffus abgestrahlt werden. Dazu sind weitere Lautsprecher notwendig, die in genau 1,6 Metern Höhe zu positionieren sind. Und schließlich stellt das Verfahren an den Verstärker beziehungsweise Receiver in puncto Leistung und Klangqualität erhebliche Forderungen.

Aus diesem Grund wurde THX Select entwickelt, das nochmals kräftig abgespeckt wurde. Das System ist für kleinere Räume mit weniger als 30 Quadratmetern Grundfläche gedacht. Weniger hohe Anforderungen an die Verstärkerleistung und an die Positionierung der Lautsprecher erlauben eine kostengünstige Realisierung.

Das von Lucasfilm und den Dolby Laboratories gemeinsam entwickelte THX Surround EX gibt den Sound über ein 7.1-Lautsprechersystem wieder. Zusätzlich zum 5.1-Format kommen jetzt noch zwei rückwärtige Surround-Boxen hinzu. Die werden im Rücken der Zuschauer mit geringem Abstand hinter den beiden normalen Rücklautsprechern aufgestellt. Die hinzugekommenen Lautsprecher strahlen zwar das gleiche Signal ab, das sich jedoch für jeden Lautsprecher getrennt einpegeln und in der Laufzeit optimieren lässt. Im Prinzip handelt es sich bei dem 7.1-System eigentlich nur um eine 6.1-Variante, weil beide hinzugekommenen Lautsprecher dasselbe Signal abstrahlen.

In der nächsten Ausgabe lesen Sie: Was ist eigentlich DTS?

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