Windows 8 ReFS

Was ist neu am Dateisystem?

18.07.2012
Von Friederike Jubel

ReFS plus Storage Spaces

Interessant wird ReFS in Zusammenarbeit mit den Storage Spaces, die mit Windows 8 ebenfalls neu eingeführt werden. Sie sind eine Weiterentwicklung der erweiterten Partitionen von Windows Home Server und natürlich auch NTFS-formatiert möglich. Sie können damit Plattenspeicher nahezu beliebig vergrößern, indem Sie den Speicherplatz einer weiteren Platte einfach hinzufügen. Das Prinzip erinnert an die virtuellen Laufwerke von Vmware. Die physikalischen Festplatten werden zu einer oder mehreren virtuellen Festplatten zusammengefasst. Windows sieht dann nur noch das virtuelle Laufwerk. Sie können sogar Laufwerke definieren, die größer sind als der vorhandene Plattenplatz. Geht der verfügbare Speicher dann zur Neige, fordert Windows Sie auf, einen weiteren Datenträger einzubauen. Sollte der vorgesehene Speicherplatz irgendwann doch nicht ausreichen, können Sie ihn jederzeit erweitern. Datensicherheit innerhalb der Storages Spaces wird durch Spiegelung oder Parität-Bits erreicht, bekannte Verfahren aus dem RAID-Umfeld.

Sie finden die Einstellungen für Speicherplätze und Speicherpools unter Systemsteuerung -> System und Sicherheit -> Speicherplätze. Die Systemsteuerung erhalten Sie, indem Sie auf die Startseite mit der rechten Maustaste klicken und „Alle Apps“ wählen, zur Icon-Gruppe „Windows-System“ scrollen und dann die Systemsteuerung auswählen. Unter Einstellungen gelangen Sie dann direkt zur entsprechenden Einstellungs-Seite.

Wenn Sie nun einen neuen Pool erstellen, zeigt Windows Ihnen zuerst eine Übersicht der verfügbaren Laufwerke. Ist eines der Laufwerke schon formatiert, weist Windows Sie darauf hin und gibt Ihnen die Möglichkeit zu überprüfen, ob das Laufwerk wirklich zur Verfügung steht. Sobald Sie die entsprechenden Laufwerke ausgewählt haben können Sie den Speicherpool erstellen. Windows nimmt nun die erste Konfiguration des Speicherpools vor. Im nächsten Schritt legen Sie dann Name und Laufwerksbuchstabe, Resilienz (Fehlertoleranz) und Größe des Laufwerks fest.

Die Resilienz (Toleranz des Systems gegenüber Störungen) entspricht dem bekannten RAID-System. Sie können unter vier Optionen wählen:

  • Einfach (keine Spiegelung):
    Mit dieser Einstellung haben Sie den größtmöglichen Speicherplatz zur Verfügung, verzichten aber auf jegliche Datensicherheit.

  • Zwei-Wege-Spiegelung:
    Diese Option ist voreingestellt, benötigt jedoch mindestens zwei Laufwerke. Die Daten werden dabei jeweils auf beiden Laufwerken gespeichert.

  • Drei-Wege-Spiegelung:
    Bei dieser Option werden je drei Kopien der Daten geschrieben, wodurch Ihre Daten sogar gegen den Ausfall von zwei Laufwerken geschützt sind. Sie benötigen dafür allerdings mindestens fünf Laufwerke.

  • Parität:
    Sie brauchen bei dieser Einstellung mindestens drei Laufwerke. Die Daten werden mit Paritätsinformationen gespeichert, die jeweils auf einem anderen Laufwerk liegen als die eigentlichen Daten. Mit diesen "Prüfzahlen" können die Daten im Fall eines Datenverlusts wiederhergestellt werden.

Im unteren Bereich des Dialogs legen Sie nun die maximal verfügbare Kapazität des Speicherpools fest. Die hier festgelegte Größe kann größer sein als der physikalisch vorhandene Speicherplatz. Windows benachrichtigt Sie, sobald der vorhandene Speicherplatz zur Neige geht und weist Sie darauf hin, dass Sie den Speicher erweitern müssen. Unterhalb des Eingabefelds für den gewünschten maximalen Speicherplatz berechnet Windows, wie viel Platz dafür bei der oben eingestellten Resilienz notwendig ist. Sobald der Speicherpool dann angelegt ist zeigt Ihnen Windows auf der Übersichtsseite für die Speicherplätze den Status der definierten Speicherplätze. Hier können Sie dann auch einen weiteren Speicherplatz erstellen oder ein Laufwerk hinzufügen oder einen bestehenden Speicherpool ändern beziehungsweise löschen. Solange Sie den Datenspeicher nicht mit ReFS formatiert haben – was ja derzeit ohnehin nur in Verbindung mit Windows Server 8 möglich ist – können Sie auch von älteren Windows-Versionen auf diesen Speicherplatz zugreifen. Wir haben es sowohl mit Windows 7 als auch mit Windows XP erfolgreich getestet. Sie müssen dazu allerdings erst unter Windows 8 eine Freigabe einrichten und die erforderlichen Berechtigungen vergeben.

Dieser Artikel stammt von unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (kv)

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