Microsoft-VDI-Ratgeber

Was ist was bei Microsoft Virtual Desktop Infrastructure?

Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de

RemoteApp

Eine weitere Technik, zentral gespeicherte Anwendungen für die Benutzer verfügbar zu machen, ist RemoteApp, ein Feature des Windows Server ab Version 2008 R2. App-V ist Bestandteil des Desktop Optimization Pack. Bei RemoteApp wird die Windows Session virtualisiert, bei App-V hingegen wird die Applikationsumgebung virtuell nachgebildet. Der Zugriff auf eine RemoteApp-Anwendung erfolgt durch die Remote Desktop Services (RDS).

Die Remote Desktop Services wiederum gehören seit vielen Jahren zum Portfolio von Microsoft. Sie erlauben den Fernzugriff auf einen entfernten Desktop. RemoteApp-Anwendungen laufen in eigenen Fenstern, die sich nach Benutzeranforderung anpassen und verändern lassen. Dazu zählen auch Anpassungen an Multi-Monitor-Umgebungen oder die Integration in die Windows-Startleisten. Durch diese weitergehende Konfiguration der Fenster soll der Anwender das Look-and-Feel an die eigenen Wünsche ausrichten können.

Microsoft Enterprise Desktop (MED-V)

MED-V steht für Microsoft Enterprise Desktop. Es umfasst die Techniken und Werkzeuge, die sinnvoll sind, um eine Vielzahl an parallelen Windows Desktops für die Benutzer bereitzustellen. Funktional ist es zwischen der Desktopvirtualisierung und der Applikationsvirtualisierung anzusiedeln.

Hilfreich: Durch die Virtualisierung des Desktops in MED-V lassen sich auch Anwendungen parallel betreiben, die inkompatibel zueinander sind.
Hilfreich: Durch die Virtualisierung des Desktops in MED-V lassen sich auch Anwendungen parallel betreiben, die inkompatibel zueinander sind.

Bei MED-V ist die Ausführinstanz des Windows-Desktops das Benutzergerät. Der virtualisierte Desktop läuft dabei in einer virtuellen Maschine auf dem Gerät des Anwenders. Dieses nutzt die beim Anwender bestehende Rechenkapazität auch aus.

Diese virtualisierten Desktops laufen parallel zum bestehenden Windows-Desktop, den der Benutzer ohnehin auf seinem Gerät hat. Die virtualisierten Desktops erweitern damit die bestehenden Desktops um einen weiteren. Der Nutzen dieses Modells ist darin zu sehen, dass durch den Betrieb der parallelen Desktops auch zwei Anwendungen oder Anwendungssysteme parallel zu nutzen sind. Diese beiden Anwendungen haben dann keine Berührung miteinander. Notwendig oder hilfreich ist dies immer dann, wenn sich Anwendungen gegenseitig stören würden. (hal)

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