Huawei erklärt WLAN IEEE 802.11ax

Was ist Wi-Fi 6?

12.09.2019
Anzeige  Der jüngste WLAN-Standard heißt offiziell IEEE 802.11ax. Der Einfachheit halber wird er jedoch auch Wi-Fi 6 genannt. Er ermöglicht einem einzelnen WLAN-User etwa den vierfachen Datendurchsatz wie bisher. Für Firmen viel wichtiger ist jedoch die höhere User-Dichte im Netz. Das eröffnet viele neue Möglichkeiten.
Foto: Kom_Pornnarong - shutterstock.com

Der WLAN-Standard Wi-Fi 6 (802.11ax) wird voraussichtlich Ende 2019 oder Anfang 2020 von den Standardisierungsgremien verabschiedet. Erste Produkte kommen dennoch schon jetzt auf den Markt. Sollte es noch kleine Änderungen geben, lassen die sich durch ein Firmware-Update einspielen.

Als weltweit erster WLAN-Enterprise-Hersteller hat Huawei seinen Wi-Fi-6 Access Point AP 7060DN sogar schon im Sommer 2017 angekündigt. Mit seinen Features liegt er an der Obergrenze des technisch-ökonomisch derzeit sinnvollen. Weitere Wi-Fi-6-Modelle werden folgen. Daher ist jetzt ein guter Zeitpunkt, sich mit den Möglichkeiten von Wi-Fi 6 zu beschäftigen.

Warum Wi-Fi 6?

Die Standards für drahtlose Netzwerktechnologien entwickelten sich schneller, als ursprünglich gedacht. In der "Standard-Familie" 802.11, die ihnen zugedacht war, wurde es daher schnell unübersichtlich. Auf 802.11b und 802.11a folgten 802.11g und bald 802.11ac etc. Die von allen Herstellern unterstützte Wi-Fi-Alliance, die die Kompatibilität der Produkte untereinander prüft und bestätigt, hat sich daher entschlossen, Versionsnummern zu verwenden. Wifi 6 ist der aktuellste Standard. Hinter Wi-Fi 4 verbirgt sich 802.11n, hinter Wi-Fi 5 802.11ac.

Damit ist die Namensvergabe erklärt. Aber warum brauchte man noch einen zusätzlichen Standard? Der Grund ist der große Erfolg von WLAN und seine vielfältigen Einsatzszenarien - insbesondere in Umgebungen mit einer hohen Zahl von WLAN-Nutzern, etwa große Firmen, Flughäfen, Universitäten oder Sportstadien. In solchen Umgebungen bieten bisherige WLAN-Standards zu wenig Bandbreite und haben die Access-Points Schwierigkeiten, die hohe Zahl gleichzeitiger Nutzer zu unterstützen.

Den Bedarf nach einem besseren WLAN-Standard hatte Huawei hat schon früh erkannt. Dr. Osama Aboul-Magd, bis vor kurzem Chairman der internationalen IEEE-Arbeitsgruppe 802.11ax, die Features und Funktionen des neuen Wi-Fi 6 definiert hat, ist langjähriger Mitarbeiter von Huawei. Mit seinen Kollegen hat er etwa 25 Prozent aller Testvorschläge für Wifi-6 eingereicht. In der Arbeitsgruppe sind aber fast alle weltweit wichtigen WLAN-Hersteller vertreten, die ebenfalls wertvolle Beiträge zur neuen WLAN-Generation geleistet haben. Wie bei den Vorgängerstandards wird deshalb auch Wifi-6 eine breite Akzeptanz erfahren.

Intelligente Nutzung der Bandbreite mit Wi-Fi 6

Wifi-6 kann die verfügbare Bandbreite in mehrere kleinere Scheibchen unterteilen und sie dann verschiedenen WLAN-Usern zuteilen. So können viele User gleichzeitig senden und empfangen, ohne sich gegenseitig zu stören.

Weil Access Points mit Wifi-6 mehr Nutzer gleichzeitig bedienen können, braucht man weniger Access Points. Das ist eine wichtige Neuerung. Bei Wi-Fi 4 und Wi-Fi 5 stören sich nicht nur die Clients gegenseitig, wenn viele auf engem Raum versammelt sind, sondern vor allem die WLAN-Access-Points. Dieses Problem der Leistungsminderung wurde mit Wi-Fi 6 nun grundlegend verbessert.

Die Fähigkeit von Wi-Fi 6, sehr schmale Funkkanäle zu bilden, macht es auch ausgesprochen IoT-freundlich. Denn gerade im Internet of Things müssen in der Regel zwar viele Geräte und Sensoren angesprochen werden, aber werden meist nur sehr wenige Daten zu und von jedem einzelnen übertragen.

Zudem bringt Wi-Fi 6 die Stromspartechnik Target Wake Time (TWT) mit. Damit lassen sich einem WLAN-Client bestimmte Sende-und Empfangszeiten zuweisen. Man denke an Verbrauchszähler für Wasser-, Strom- und Gas, die nur gelegentlich ein paar Zahlen übertragen sollen. Dazu müssen sie nicht täglich 24 Stunden im WLAN lauschen und funken. Dank TWT werden IoT-Sensoren mit WLAN mit 10-Jahres-Batterien möglich, weil sie nur noch bei Bedarf aufwachen und auch nur dann Energie verbrauchen.

Der Huawei AP 7060DN

Der AP 7060DN funkt im besten Fall im 2,4-GHz Band mit bis zu 1,15 Gbps und gleichzeitig im 5-GHz-Band mit bis zu 4,8 Gbps, zusammen also 5,95 Gigabit pro Sekunde. Über eine Multi-Speed-LAN-Ethernet-Buchse, die bis zu 10 Gigabit unterstützt, lassen sich die Daten zuverlässig ins drahtgebundene Firmennetz weitergeben. Mit diesen hohen Geschwindigkeiten ist der Access Point von Huawei auch für anspruchsvollste Funk-Anwendungen wie Augmented Reality, Virtualy Reality, künstliche Intelligenz sowie 4K- und 8K-Video-Conferencing gewappnet.

Jeder Huawei AP 7060DN unterstützt bis zu 1024 WLAN-User und bis zu 16 SSID-Netzwerknamen pro Funkmodul. Auch für IoT-Umgebungen, in denen nicht nur im WLAN gefunkt wird, ist er bestens gerüstet. Damit man in einer gemischten Funkumgebung nicht für jede Funktechnologie gesonderte Access-Points aufstellen muss, ist im Wifi-6-AP von Huawei neben WLAN-11ax auch Bluetooth 5.0 ab Werk verbaut. Dazu kommt eine extern zugängliche Schnittstelle, die bei Bedarf ein Funk-Modul für Zigbee, RFID, ESL (Electronic Shelf Labeling) und andere Anwendungen aufnehmen kann.

Cloud Management durch Partner

Verwalten lässt er sich über die Huawei Cloud Management Solution - ebenso wie eine Vielzahl weiterer Netzwerkkomponenten von Huawei. Die Vorteile reichen vom stark vereinfachten Rollout von Komponenten per Zero-Touch-Deployment bis hin zur Automatisierung der Konfiguration und des gesamten Lebenszyklus des Netzes. Die Management-Lösung hostet Huawei allerdings nicht selbst, sondern vertreibt die erforderliche Software an Partner und Kunden.

Im Enterprise-Geschäft vermarktet Huawei die Lösung komplett indirekt, also nur über Distributoren und Integrationspartner. Wird die Management-Plattform durch den Partner betrieben, liegt es in dessen Hand, wo sie gehostet wird und somit auch, wo die Daten geografisch liegen. Damit steht auch sicherheitsbewussten deutschen Kunden eine Cloud-Management-Plattform zur Verfügung. Offene APIs ermöglichen zudem die Kopplung an eine Vielzahl von Systemen. So sind zum Beispiel Location Based Services (LBS) und Tracking über diese Schnittstellen verfügbar

Marktstart von Wi-Fi 6

Der volle Nutzen der Wifi-6-Access-Points entfaltet sich jedoch, wenn genügend Laptops, Tablets und Smartphones Wi-Fi 6 beherrschen. Schon bald wird jedoch die Mehrzahl der WLAN-Endgeräte mit Wi-Fi 6 auf den Markt kommen.

Wi-Fi 5 muss dennoch nicht so ausrangiert werden, denn Wi-Fi-6-APs sind zu Wi-Fi-Endgeräten der vierten und fünften WLAN-Generation rückwärtskompatibel. Es ist also durchaus sinnvoll, Wi-Fi 6 zuerst in der Netzwerk-Infrastruktur einzuführen, bevor dann zunehmend Wi-Fi-6-Endgeräte wie Smartphones und Laptops in den Markt eindringen.

Informieren Sie sich jetzt!

Zur Startseite