Cloud managed WLAN, SDN, Supervectoring und mehr

Was Lancom Systems auf der Cebit 2018 vorhat

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Auch wenn die Cebit sicherlich an Bedeutung verloren hat, der deutsche Netzwerkhersteller Lancom Systems hält der Messe nach wir vor die Treue.

Mit einem genauso großen Stand wie im Vorjahr (120m²) präsentiert sich Lancom auf der Cebit 2018. Der Hersteller aus Aachen ist froh, wieder an alter Wirkungsstätte (Halle 13, Stand C112) in Hannover präsent zu sein. Und der Netzwerkhersteller wird in der Tat einige neue Produkte genau zur Cebit launchen.

"Die Cebit bleibt unsere Ankermesse", so deutlich sagte es Ralf Koenzen, Geschäftsführender Gründungsgesellschafter von Lancom, ChannelPartner gegenüber. Doch ihm und seinem Mitgesellschafter Stefan Herrlich ist es ganz klar, dass die Cebit kein Selbstläufer wird und deswegen lädt jetzt der Hersteller seine Kunden und Partner, aber auch Interessenten nach Hannover ein und macht im besten Fall bereits fixe Gesprächstermine mit ihnen aus.

Lancom-Geschäftsführer Stefan Herrlich und Ralf Koenzen freuen sich schon auf die Besucher Ihres Stands (Halle 13, C112) auf der Cebit in Hannover (12.-14. Juni 2018).
Lancom-Geschäftsführer Stefan Herrlich und Ralf Koenzen freuen sich schon auf die Besucher Ihres Stands (Halle 13, C112) auf der Cebit in Hannover (12.-14. Juni 2018).
Foto: Lancom

Cloud managed WLAN als Einstieg ins SDN

Dreh- und Angelpunkt des Messeauftritts von Lancom wird die eigene "Management Cloud" sein. Dabei handelt es sich primär um ein Cloud basierte Plattform zum Verwalten von verschiedenen WLAN-Umgebungen (ChannelPartner berichtete). Damit entfällt die zeitaufwändige manuelle Konfiguration, menschliche Fehler gehören dann - zumindest in diesem Bereich - der Vergangenheit an und Kunden können rascher ihre drahtlosen Netzwerke in Betrieb nehmen.

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Laut Ralf Koenzen bilden diese "Cloud managed WLANs" für den Channel den Einstieg in die komplexe Welt der per Software gesteuerten Netzwerke (SDN, Software Defined Network). Viele mittelständische Partner und Kunden glauben nämlich, dass SDN nur etwas für die ganz Großen wäre, dabei gehören agile und hochautomatisierte Netzwerke, dies sich per Software rasch den wachsenden digitalisierungsbedingten Anforderungen anpassen lassen, schon lange zum Standardrepertoire des Mittelstands. Nur verwendet der deutsche Mittelstand den Begriff "Software defined" ungern.

Und Lancom-Chef Koenzen benennt noch weitere Vorteile der via Cloud kontrollierte WLANs: "Die Beschaffung und Einrichtung eines WLAN-Kontrollers entfällt hierbei, was die Eintrittsschwelle nochmals absenken lässt". Und die Cloud-basierte Verwaltung der Netze vereinfacht auch noch die Abrechnung der beim Kunden erbrachten Dienstleistungen.

Große Projekte in der Pipeline

Lancoms Ansatz der "Management Cloud" scheint sowohl bei Partnern als auch bei Kunden auf fruchtbaren Boden zu stoßen. Anfang dieses Jahres gelang es den Aachenern, einen großen Retailer mit mehr als 4.000 Endgeräten in über 100 Filialen von den Vorteilen der "Cloud managed" WLANs zu überzeugen.

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Und die Cloud ist endlich auch im Mittelstand angekommen: Denn 40 Prozent aller von Lancom erfassten Projekte der Partner haben einen klaren Cloud-Bezug, und all diese Projekte sind aktuell für etwa 60 Prozent des gesamten Projektvolumens verantwortlich. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Cloud-Projekte für die Reseller lukrativer sind. Und das Potential im Lancom-Channel ist bei weitem noch nicht ausgereizt. Lediglich 600 der insgesamt fast 7.500 Mitglieder in der "LANcommunity" haben bereits die "Management Cloud" Zertifizierung erworben. Die Cloud-Lösungen von Lancom setzen schon etwa 1.200 Kunden ein - testweise oder im Produktivbetrieb. Und im dem derzeit größten Einzelprojekt werden aktuell über 1.000 Lancom-Router aus der Cloud aus verwaltet.

Laut Koenzen können auch kleinere Partner in dieses Business einsteigen, denn die Cloud-basierte Management-Plattform wird bereits für Netzwerke mit fünf Routern angeboten. Und hier kommt jetzt der Cebit-Auftritt der Aachener ins Spiel. In Hannover möchte Lancom möglichst viele Partner mit Silber- und Bronze-Level für die Cloud begeistern. Und diese stellen nach wie vor das Gros des Lancom-Channels dar: den 6.636 Bronze- und 594 Silber-Partnern stehen 135 Gold- und 53 Platinum-Partner gegenüber.

Supervectoring und LTE Cat 6

Weitere Themen beim Cebit-Auftritt von Lancom werden "Supervectoring" und LTE sein. Koenzen betrachtet Telekoms Kupfer-gebundene "Super-Vectoring"-Technologie nur als eine Übergangstechnologie zur Glasfaser. Wo immer "Fiber To The Home" (FTTH) angeboten wird, ist sie nicht mehr vonnöten. "Mittelfristig wird sich Glasfaser durchsetzen", so Koenzen zu ChannelPartner. Davor steht aber noch ab sofort der Kupfer-basierte Ausbau auf Download-Raten von bis zu 250 MBit/s an. "Auch das ist ein äußerst attraktives Geschäftsfeld für unsere Partner", meint der Lancom-Chef.

Lestipp: Lancom konzentriert sich auf agile Netze

Außerdem wird auf der Cebit auch noch über den Ausbau des Mobilfunks gesprochen. Hier gibt es den Trend zu höherer Bandbreite im LTE-Übertragungsverfahren (bis zu 300 Mbits/s) via Cat 6. Darüber hinaus wird Lancom auch noch zahlreiche neue Produkte in Hannover vorstellen, etwa das VPN-Gateway "Lancom ISG-100" und die "Lancom 179x"-Router-Modellreihe.

Umtrunk jeden Tag

In dem Cebit-Einladungsschreiben an Kunden, Partner und Interessenten weisen Lancom-Geschäftsführer Koenzen und Herrlich auch auf die "Happy Hour" am Stand - am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag zwischen 18:00 und 20:00 Uhr: "Lassen Sie uns gemeinsam mit unserem Messe-Team auf einen erfolgreichen Messetag anstoßen!"

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