Frauen im Top-Management

Was Männer lernen müssen ...

16.05.2011
Wie Unternehmen die Potenziale von Frauen nutzen können, sagen Dr. Anke Houben und Dr. Kai Dierke.
Foto: Vodafone

In die Top-Etagen der Unternehmen müssen mehr Frauen Einzug halten. Das fordern die beiden Top-Management-Berater Dr. Anke Houben und Dr. Kai Dierke, Zürich - nicht aus "emanzipatori-schen" Gründen, sondern damit die Führungsgremien "wirksamer" werden und die Unternehmen leichter die Herausforderungen der Zukunft meistern.

? Frau Dr. Houben und Herr Dr. Dierke, Sie beraten und coachen Vorstände internationaler Großunternehmen. Wie stehen Sie zu einer Frauenquote für deren Top-Etagen?

Dr. Anke Houben: Viele Unternehmen brauchen eine Frauenquote - jedoch nicht um der Frauen, sondern um ihrer selbst willen.

? Warum?

Dr. Kai Dierke: Eine Frauenquote hilft, die Wirksamkeit von Führung und Zusammenarbeit auf Vorstandsebene und damit die Erfolgsfähigkeit von Unternehmen zu erhöhen. Unser Blick richtet sich also nicht in erster Linie auf die Frage der Gleichberechtigung, sondern auf die Frage der Wirksamkeit von Vorständen. Selbstverständlich ist es auch wichtig, dass Unternehmen den Talent-Pool vollständig nutzen. Eine Diskussion, die sich darauf fokussiert, greift aber zu kurz.

? Was ist der Grund??

Dierke: Aus Unternehmersicht lautet die zentrale Frage: Wie können Unternehmen besser und wirksamer als bisher geführt werden? Frauen können hierzu aufgrund ihrer spezifischen Fähigkeiten einen substanziellen Beitrag leisten. Deshalb tun sich Unternehmen selbst einen Gefallen damit, wenn sie Frauen stärker in den Entscheidungsgremien wie Vorständen und Aufsichtsräten positionieren. Denn dort wird der "Shadow of the Leader" vorgegeben.

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