Frauen im Top-Management

Was Männer lernen müssen ...

16.05.2011

Eine "kritische Masse" von Frauen ist nötig

? Aber warum braucht es dann eine Frauenquote? Genügen nicht ein, zwei Frauen zum Beispiel an der Spitze des HR-Bereichs und der Kommunikationsabteilung? Die gehören in vielen Unternehmen doch schon zum guten Ton.

Dierke: Nein, denn es geht primär darum, in den Führungsgremien insgesamt Verhaltensweisen zu entwickeln, die heute eher Frauen zugeschrieben werden. Das heißt, die Führungsgremien müssen lernen - und das tun sie erst, wenn ein gewisser Tipping Point überschritten wird.

? Also eine "kritische Masse" von Frauen in den Gremien vertreten ist?

Dierke: Ja, erst dann erfolgt eine Verhaltensänderung insgesamt. Es kann doch nicht darum gehen, dass Führungsgremien sich Frauen "leisten", die dann quasi einen Exotenstatus haben oder eine Alibifunktion erfüllen. Es geht darum, dass sich das Verhaltensrepertoire der Vorstände verändert. Und dieses Ziel erreicht man nur mit einer kritischen Masse von Frauen in den Top-Positionen - zum Beispiel 30 oder 40 Prozent. Denn nur dann können Frauen ihre Kompetenzen in der Führung und Zusammenarbeit auch wirklich einbringen.

? Wie erleben Sie Frauen in Top-Führungspositionen heute?

Houben: Häufig sind die Top-Teams in den Unternehmen noch reine Männerclubs. Daneben gibt es Teams, in denen Frauen als Ausnahmefall vertreten sind. In diesen Top-Teams treten die Frauen in ganz spezifischen Rollen auf. Sie werden darauf begrenzt und lassen sich darauf begrenzen.

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