SAP Business ByDesign

Was PAC von SaaS aus Walldorf hält

17.09.2008
Die auf Marktanalyse und Strategieberatung in den Segmenten Software und IT Services spezialisierte Analysten von Pierre Audoin Consultants (PAC) folgten der Einladung zum SAP SME Customer Panel für die Region EMEA. Bei dieser Veranstaltung für mittelständische SAP-Anwender gab es auch ein Hand voll zufriedener Kunden, zumindest was den Einsatz der in diesem Segment bekannten SAP-Lösungen "Business One" (B1) und "All-in-One" (A1) betrifft.
Hassan Hosseini, Managing Consultant bei PAC: "Für den Vertrieb von "SAP Business ByDesign" ist ein anderer Partnertypus gefragt!"
Hassan Hosseini, Managing Consultant bei PAC: "Für den Vertrieb von "SAP Business ByDesign" ist ein anderer Partnertypus gefragt!"

Die auf Marktanalyse und Strategieberatung in den Segmenten Software und IT Services spezialisierte Analysten von Pierre Audoin Consultants (PAC) folgten der Einladung zum SAP SME Customer Panel für die Region EMEA. Bei dieser Veranstaltung für mittelständische SAP-Anwender gab es auch ein Hand voll zufriedener Kunden, zumindest was den Einsatz der in diesem Segment bekannten SAP-Lösungen "Business One" (B1) und "All-in-One" (A1) betrifft.

Jedoch blieb SAP konkrete Antworten zum Stand der Dinge bei ihrer SaaS-Lösung "SAP Business ByDesign" schuldig, so der Eindruck von PAC. Zwar gab SAP den nach London eingeladenen Analysten die Möglichkeit, sechs ihrer mittelständischen Kunden bezüglich ihrer Erfahrungen mit den erworbenen SAP-Lösungen zu befragen.

"Doch zu konkreten Erfolgen und Fortschritten der als Software-as-a-Service (SaaS) angebotenen SAP-Lösung "Business ByDesign" hat der Hersteller nichts verlauten lassen", so Hassan Hosseini, Managing Consultant bei PAC.

Hans-Peter Klaey, President SME (Small & Medium Enterprise) bei SAP, wurde nicht müde, auf die Erfolge bei den beiden anderen Lösungen (A1 und B1) zu verweisen. Dem stimmt auch der PAC-Analyst zu: "Zweifelsohne ist es richtig, dass SAP in den vergangenen 18 Monaten hier erfreuliche Zuwachsraten verzeichnen konnte. Und wie der Hersteller selbst immer wieder gerne darauf hinweist, wurden über 32.000 der rund 38.000 Kunden im Mittelstand über Partner gewonnen. Allerdings muss man sich vor Augen führen, dass es sich dabei um das klassische Geschäft Software + Services handelt." Bei der SaaS-Lösung ByDesign ist nach Ansicht des PAC-Analysten nicht nur ein anderes Geschäftsmodell, sondern auch ein (teilweise) anderer Typus Partner gefragt, denn das ist Volumengeschäft.

Nahezu ein Jahr nachdem SAP Business ByDesign präsentierte hatte, hat sich das öffentliche Auftreten in dieser Thematik gänzlich gedreht, so der Eindruck der Marktforscher von PAC: "Während man noch zu Beginn auf vollmundige Ankündigungen traf, ist jetzt Schweigen im Walde. So musste SAP ihr ursprüngliches Ziel - 10.000 Kunden und eine Milliarde Dollar Umsatz mit ByDesign bis 2010 - um 12 bis 18 Monate verschieben.

Seitdem ist jedoch die Rede davon, dass die Herausforderungen mit ByDesign rein technologischer Natur wären und zu lösen seien. Unter anderem verlangen SAP-Kunden mehr Funktionen in der SaaS-Lösung als ursprünglich erwartet, was auch zur Folge hat, dass beim Upgrade-Prozess mehr manuelle Eingriffe vonnöten sind als angenommen. Auf diese Herausforderungen reagierte die SAP unter anderem mit einem angepassten Entwicklungsplan und arbeitet derzeit an Automatisierungsroutinen, welche manuelle Eingriffe verringern sollen. Folglich spricht SAPs Führungsmannschaft mittlerweile nun davon, dass diese Probleme nun gelöst seien, aber die Krux darin bestünde, wie man Geld damit machen kann.

Von SAP heißt es zurzeit, dass es Fortschritte an allen Fronten gäbe, Fortschritte bei dem Einbinden der Partner, Fortschritte bei der Lösung und bei der Organisation; und wenn dann alle Komponenten stimmig sind, könnten auch das Go-To-Market und das entsprechende Volumengeschäft einsetzen. "Natürlich erwartet niemand, dass SAP dies sofort erfolgreich umsetzen könne und nicht erst eine Lernkurve zu verzeichnen hat", so Hosseini. Der PAC-Analyst nimmt ferner an, dass SAP selbst diese Lernkurve sowohl hinsichtlich der Dauer als auch in den Ausmaßen unterschätzt hatte. "Aber nach dem ganzen Tohuwabohu um diese Lösung und den gemischten Signalen der letzten Zeit wäre es doch ratsam, mal wieder etwas konkreter zu werden. Wir bleiben gespannt!" (rw)

Zur Startseite