Was taugt Microsofts neue XP-Firewall?

02.03.2004
Microsofts Ankündigung, in den XP-Firewall-Markt einzusteigen, wurde von vielen erwartet. Und von Firewall-Anbietern gefürchtet, denn immerhin könnte die Marktmacht des Redmonder Softwerkers so manchem Anbieter den Garaus machen.

Microsofts Ankündigung, in den XP-Firewall-Markt einzusteigen, wurde von vielen erwartet. Und von Firewall-Anbietern gefürchtet, denn immerhin könnte die Marktmacht des Redmonder Softwerkers so manchem Anbieter den Garaus machen.

Doch laut ersten Presseberichten ist auch die kommende Firewall der Gates-Company kaum geeignet, den befürchteten Shake out der Firewall-Konkurrenten zu bewirken. Im Gegenteil: Experten sprechen davon, dass die neue Software zwar bestimmt Windows XP sicherer machen werde, doch den etablierten Markt für Sicherheitsprodukte nicht durcheinander wirbeln werde.

So berichtete ein Betatester von Windows XP Service Pack 2 (SP2) dem englischen Online-Magazin The Register, er habe heraus gefunden, dass sich die SP2 beigegebene hauseigene Firewall hauptsächlich an Endkunden richten würde. In Unternehmensnetzen aber dürfte sie nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge kaum eingesetzt werden, da sie nur minimalen Sicherheitsansprüchen genüge. Das wiederum ergebe sich aus der Microsoft-Strategie, laufende Netzapplikationen keinesfalls stören zu wollen. Die aktuellen Default-Parameter der Betaversion wiesen darauf hin.

Natürlich pflichten seiner Erkenntnis Sicherheits-Anbieter bei. Ihrer Meinung nach kann Microsoft, sieht man von dem Internet Security and Acceleration Server ab, kaum mit den Softwareangeboten der Spezialisten konkurrieren. Das wolle Microsoft auch nicht, erklärte ein Sprecher des Sftwerkers, schlielich wolle man Partner nicht das Geschäft nehmen.

Trotzdem weist der Tester darauf hin, dass die derzeit in einer Betaversion verteilte Microsoft-Firewall weit mehr als der Vorgänger "Internet Connection Firewall" bietet. Diese Software kann lediglich als "Stateful-Inspection"-Filter eingesetzt werden, denn sie protokolliert allein Internetsitzungen und lässt sie gemäß festgesetzter Regeln zu oder nicht. Die von Microsoft im SP2 eingebautet Software käme den üblichen Firewall-Produkten deutlich näher, sagte der Betatester.

Microsoft verliert eigenen Angaben zufolge jedes Jahr mehrere hundert Millionen Dollar, weil potentielle Kunden, von den ständigen Sicherheitslöcher, die Windows begleiten, vor einem Kauf zurück schrecken. (wl)

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