Was treibt den Storage-Markt an?

17.06.2004
Bei Storage-Investitionen denken die Unternehmen in EMEA nach wie vor in erster Linie an den Erhalt kostbarer Geschäftsdaten. Das ergab eine unabhängige Gartner-Studie im Auftrag von Hitachi Data Systems. Von ComputerPartner-Redakteur Klaus Hauptfleisch

Business Continuity, also die Erhaltung wichtiger Geschäftsdaten, genießt in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) bei Unternehmen immer noch oberste Priorität bei Investitionen in Storage-Produkte. Das ergab eine halbjährlich erscheinende und von Hitachi Data Systems in Auftrag gegebene Studie von Marktforscher Gartner Dataquest.

Stark wachsende Datenvolumina

Seit dem letzten "Hitachi Data Systems Storage Index" ist laut John Taffinder, Executive Vice President EMEA bei der Storage-Sparte von Hitachi, eine Reihe von Faktoren hinzugekommen, die den Speichermarkt beflügeln. Darunter sind neue Auflagen von Seiten der Behörden und die fortgesetzte Bedrohung durch natürliche oder auf menschliches Versagen zurückzuführenden Katastrophen. Was unter den Top-Prioritäten für Investitionen in Storage herausragt, ist der Punkt "wachsende Datenvolumina". Hatten vor einem halben Jahr noch 56 Prozent der Unternehmen so geantwortet, waren es im Frühjahr 2004 bereits 65. Vor allem große Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 375 Dollar melden hier wachsenden Bedarf an.

Rund fünf Milliarden Euro werden im EMEA-Raum von Unternehmen und Behörden laut Hitachi Data Systems (Stand Februar 2003) jährlich für Storage-Produkte ausgegeben. Immer mehr in den Fokus rücken dabei offene Standards. Obwohl 75 Prozent der IT-Manager einen wachsenden Speicherbedarf anmelden, sind die Investitionsvorhaben über die letzten Jahre hinweg relativ konstant geblieben. 7 Prozent planen, weniger für Storage auszugeben, 48 Prozent gleich viel, und nur 28 Prozent wollen mehr in Storage-Produkte stecken als vor einem halben Jahr.

Redundanzängste zügeln Investitionen

Ein Grund für die zurückhaltenden Investitionspläne sind sicherlich befürchtete Redundanzen, sprich die Sorge um einen weiteren Stellenabbau in den Unternehmen. Jeweils rund 20 Prozent der IT-Leiter blicken dahingehend nicht oder überhaupt nicht zuversichtlich der nahen Zukunft in ihren Unternehmen voraus. Denn die Weltwirtschaft befindet sich immer noch auf tönernen Füßen, was Unternehmen zur fortgesetzten Effizienzsteigerung anspornt.

Meinung des Redakteurs

Immer höhere Anforderungen an die Speicherung von Daten lassen den Unternehmen gar keine andere Wahl, als in Storage zu investieren. Doch die Sorge der IT-Leiter um Redundanzen, wie Stellenabbau euphemistisch genannt wird, ist offenbar berechtigt. Einen regelrechten Storage-Boom zu erwarten wäre daher in der nahen Zukunft zumindest wohl falsch.

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