Aktive Vorbereitung statt Panik
Petri gibt zu bedenken, dass auch bei Trump nicht immer alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde: "Während seiner ersten Amtszeit nutzte Donald Trump häufig provokante Rhetorik, um politische Ziele durchzusetzen", erinnert Petri. "Dieses Muster scheint sich zu Beginn seiner zweiten Amtszeit fortzusetzen. So droht er derzeit mit hohen Zöllen gegen mehrere Länder, darunter Kanada und Mexiko, um ihre Handelspraktiken zu beeinflussen. Zwar könnte er später auf Dekrete oder andere formelle Maßnahmen zurückgreifen, aber für den Moment scheint er sich damit zufrieden zu geben, dass er die Gespräche in die von ihm gewünschte Richtung gelenkt hat."
Dennoch bleibt es für Unternehme schwierig: "Unternehmen stehen vor der Herausforderung, mit der oft unberechenbaren Politik von Donald Trump umzugehen", stellt Petri fest. "Obwohl die akute Bedrohung durch Zölle vorerst nachgelassen hat, dürfen Unternehmen sich nicht in falscher Sicherheit wiegen."
Er empfiehlt daher eine gründliche Vorbereitung. "Unternehmen sollten ihre Importstrukturen genau analysieren, betroffene Produkte identifizieren und die potenziellen Kosten abschätzen. Darauf aufbauend gilt es, Strategien zu entwickeln, um mögliche Auswirkungen abzufedern. Dazu gehört die Optimierung der Warenklassifizierung, die Diversifizierung der Lieferantenbasis und die Anpassung der Lieferketten, um flexibel auf neue Herausforderungen reagieren zu können."
Die Diskrepanz zwischen Aussagen und Handeln, die übertriebenen Provokationen und die sich teilweise auch widersprechenden Aussagen von Trump machen es Firmen nicht leicht, sich zu orientieren und ihre Strategie auszurichten. An eine kompromisslose Umsetzung der extremsten Varianten glaubt Petri jedoch nicht: "Trump ist ein hervorragender Verhandlungskünstler. Seine Äußerungen zielen zweifellos darauf ab, Handelspartner an den Verhandlungstisch zu bringen. Indem er seine Absichten öffentlich ankündigt, kann er sowohl bei seiner Kernanhängerschaft Zuspruch finden als auch traditionellere Verhandlungspartner vor Schwierigkeiten stellen."
Es bleibt also die Hoffnung, dass auch die symbolträchtige Umbenennung des höchsten Berges Nordamerikas nicht viel mehr ist, als eben ein Symbol und die zum Ausdruck gebrachte Bewunderung für den so nun erneut geehrten 25. Präsident der Vereinigten Staaten nicht tiefste Überzeugung ist, sondern wieder mal ein geschickter Schachzug. Ärgerlich sind die dadurch ausgelösten Turbulenzen im Markt aber allemal.