Was verbirgt sich eigentlich hinter Blu-Ray?

04.10.2005
Blu-Ray ist ein möglicher Nachfolger der DVD. Basierend auf einem blauen Laser mit einer Wellenlänge von 405 Nanometern lassen sich die Daten dichter

Der Begriff "Blu-Ray" kommt aus dem Englischen und ist eine gewollte Falschschreibung von "Blueray" (Blaustrahl). Nur mit einem solchen Trick ließ sich der Begriff rechtlich schützen.

Blu-Ray ist ein möglicher Nachfolger der DVD. Basierend auf einem blauen Laser mit einer Wellenlänge von 405 Nanometern lassen sich die Daten dichter auf die Silberscheibe "packen". Dazu ist allerdings eine genauere Fokussierung notwendig, und auch der Abstand zwischen Optik des Lasers und Datenträger muss extrem verringert werden. Nur wenige Bruchteile eines Millimeters befindet sich der Lesekopf unterhalb der Datenscheibe.

Diese technischen Notwendigkeiten bedingen aber eine absolut plane Oberfläche der Datenscheibe und geringste Ablagerungen wie beispielsweise Fingerabdrücke oder Staubpartikel würden den Datenträger unlesbar machen. Aber die Mühe lohnt sich.:Rund 25 GB passen jetzt auf einen einlagigen Datenträger. Diese Kapazität reicht aus, um beispielsweise einen Spielfilm von 2,5 Stunden Länge in HD-TV-Qualität auf einer einlagigen Blu-Ray-Disc unterzubringen.

Zweilagige Discs können dementsprechend 50 GB speichern. Sogar eine vierlagige Version, die rund 100 GB fassen soll, wurde bereits von TDK vorgestellt.

Während in Japan und im professionellen Umfeld Blu-Ray-Geräte bereits eingesetzt werden, sollen solche Systeme Ende des Jahres im Consumer-Bereich in Deutschland auf den Markt kommen. Dabei konkurriert Blu-Ray mit der HD-DVD, die zwar eine geringere Speicherkapazität von "nur" 15 GB pro Lage besitzt, aber sowohl bei der Fertigung als auch beim Handling unkomplizierter sein soll. Grund: Da jetzt weniger Daten auf die Scheibe gepresst werden müssen, können die Abstände zwischen den einzelnen Informations-Bits größer gewählt werden. In der Praxis soll eine HD-DVD genauso empfindlich oder unempfindlich sein wie eine heutige DVD. Ein Cartridge ist nicht erforderlich.

Blu-Ray-Datenträger dagegen verlangen nach einem Cartridge, das deren empfindliche Oberfläche vor Staub und Fingerabdrücken schützt. Für den Massenmarkt sind diese Versionen daher nicht brauchbar. Die großen Medienhersteller wie TDK und Verbatim haben daher eine extrem harte Oberflächenbeschichtung entwickelt, sodass Blu-Ray-Medien für den Mainstream-Markt in Deutschland ohne Cartridge auf den Markt kommen sollen.

Verschiedene Varianten

Für den professionellen Einsatz bietet Sony die Professional Disc for Data (PDD) an. Sie ist robuster verarbeitet und verwendet ein anderes Dateisystem. Die Professional Disc for Broadcast (PDB) ist für den Einsatz bei Fernseh- und Rundfunkstationen gedacht. Diese beiden Varianten werden ausschließlich für Firmen und nur in geringen Stückzahlen hergestellt. Sie werden grundsätzlich in einem Cartridge geliefert. (jh)

Zur Startseite