Nach der Übernahme durch Barracuda

Was wird aus phion?

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Im September 2009 übernahm der US-amerikanische Anbieter Barracuda Networks den österreichischen Security-Spezialisten phion. Nun haben die Chefs beider Firmen die ChannelPartner-Redaktion besucht und ihre Pläne für 2010 verraten.
Barracuda-CEO Dean Drako: "phions Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Innsbruck bleibt auf jeden Fall bestehen!"
Barracuda-CEO Dean Drako: "phions Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Innsbruck bleibt auf jeden Fall bestehen!"
Foto: Barracuda Networks

Im September 2009 übernahm der US-amerikanische Anbieter Barracuda Networks den Security-Spezialisten phion. Nun haben die Chefs beider Firmen die ChannelPartner-Redaktion besucht und ihre Pläne für 2010 verraten. Mit der Übernahme der Österreicher, die High-end-Security-Appliances herstellen, sieht sich Barracuda selbst nun in einer Liga mit Cisco und Juniper aufgestellt, so Barracuda-CEO Dean Drako gegenüber ChannelPartner.

phion-Gründer Wieland Alge: "Die Marke phion wird mittelfristig verschwinden."
phion-Gründer Wieland Alge: "Die Marke phion wird mittelfristig verschwinden."
Foto: phion

Dennoch soll das Brand "phion" mittelfristig verschwinden. Zwar gibt es (noch) eine eigenständige phion-Website, doch sie verweist schon deutlich auf das Produktportfolio der "alten" Barracuda Networks. phions Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Innsbruck soll aber auf jeden Fall bestehen, das versicherte der Barracuda-Chef Drako gegenüber ChannelPartner. Der Personalstamm in Österreich und in Deutschland (München) soll sogar ausgebaut werden. Derzeit beschäftigt Barracuda in der DACH-Region rund 80 Mitarbeiter, weltweit sind es 650 Festangestellte in 18 Ländern. Laut Drako werden die Entwickler in Österreich (vorerst) weitgehend unabhängig von der Forschungsabteilung am Barracuda-Hauptsitz in Cambell/Kalifornien agieren können. Wichtig ist ihm allerdings der Informationsaustausch, hier setzt der Barracuda-CEO auf firmeninterne Wikis.

Auch in der Barracuda-Distribution hat sich im letzten halben Jahr einiges getan: So vertreiben die bisherigen phion-VADs Infinigate und Entrada seit Kurzem auch die Security- und Mail-Archivierungs-Appliances von Barracuda. Die bisherigen "reinen" Barracuda-Großhändler Wick Hill, Sysob und Westcon Security bieten die Produkte der Amerikaner weiter hin an. Ob der Hersteller allerdings alle fünf Distributoren beibehalten wird, bleibt fraglich. So ist Westcon Deutschland von Barracuda nicht mehr als offizieller Großhändler gelistet. In der Schweiz sind die Barracuda-Appliances bei den Distributoren Netdefender und Infomanage erhältlich, in Österreich kaufen die Reseller (noch) direkt bei der phion AG. Diese agiert gleichzeitig als Barracudas Hauptniederlassung in Europa - mit dem phion-Gründer Wieland Alge an der Spitze.

Auf jeden Fall wird Barracuda die schöne Tradition des alljährlichen europäischen phion-Partnertreffs in den österreichischen Alpen fortsetzen. So findet die nächste Barracuda-Gipfelkonferenz vom 13. bis zum 15. Oktober 2010 wieder in Alpbach/Tirol statt. Und dieses Mal dürften wesentlich mehr Reseller nach Österreich einreisen, immerhin arbeitet Barracuda allein in der DACH-Region mit über 100 Vertriebspartnern zusammen - Tendenz steigend. (rw)

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