Wasserkühlung auf dem Vormarsch

24.05.2002
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich Wasserkühlung bei PCs als Standard etabliert. Die hohen Verlustleistungen moderner Hochleistungsprozessoren lassen den Herstellern keine andere Wahl. Jet Computer bringt nun ein professionelles Barebone-Gehäuse mit Wasserkühlung auf den Markt.

Eine Wasserkühlung für die CPU ist effektiver als Luftkühlung. Denn Flüssigkeit kann die Wärme schneller und besser abführen als ein Luftstrom. Der Wärmetauscher für die Umgebungsluft befindet sich außerhalb des Gehäuses. Dadurch wird die Abwärme komplett aus dem PC-Gehäuse herausgeführt. Der warme Luftstrom einer Luftkühlung kann jetzt andere Komponenten im PC nicht mehr aufheizen.

Ein zweiter Vorteil ist das geringere Betriebsgeräusch, da man jetzt größere und langsamere Ventilatoren zur Kühlung des Systems einsetzen kann. Kein Wunder also, dass nach den Bastlern jetzt auch die Industrie die Vorzüge der Wasserkühlung sieht und entsprechende Systeme auf den Markt bringt.

Mit dem PC2-C von Koolance bietet Jet Computer einen, nach eigenen Angaben, zurzeit leistungsstärksten und am einfachsten zu handhabenden wassergekühlten Midi-Tower an. Dieses Barebone-System besteht aus dem Gehäuse und der Wasserkühlung. Ein Netzteil ist separat zu kaufen.

Kühlung aus dem Baukasten

Das Basispaket besteht aus einem Gehäuse und dem integrierten Kühlsystem des amerikanischen Herstellers Koolance. Es soll in Fertigungsqualität und Ausfallsicherheit den Ansprüchen für professionelle Anwendungen genügen. Dabei ermöglicht der mo- dulare Aufbau auch nachträgliche Erweiterungen und Anpassungen. Eine Vielzahl sinnvoller Detaillösungen sorgen nicht nur für effektive und geräuscharme Kühlung aller hitzeanfälligen Komponenten, sondern auch für optimalen Schutz der Bauteile vor Feuchtigkeit. So ist es zum Beispiel möglich, das Kühlsystem schon in Betrieb zu nehmen, bevor das Mainboard eingebaut wird. Durch einen direkten Anschluss an das Netzteil kann man die Systeme vorab komplett installieren und entlüften.

Für die Barebones, die standardmäßig ohne Stromversorgung geliefert werden, bietet Jet Computer zudem passende Netzteile von Levicom.

Das Kühlsystem stellt drei Operationsmodi zur Verfügung. Im Modus 1 (Chip-Temperatur von 45 Grad Celsius) arbeitet das System mit 50 Prozent (1500 U/min) Leistung. Wird diese Temperatur überschritten schaltet das System auf 100 Prozent (3000 U/min), bis die Temperatur gefallen ist. Modus 2 schaltet schon bei 35 Grad Celsius auf volle Leistung und Modus 3 bietet bei permanent 3000 U/min permanent optimale Kühlleistung.

Durch das modulare, jeder Zeit erweiter- und anpassbare Kühlsystem werden pro Minute etwa 1030 cm? Wasser gepumpt. Zwei Pumpen, eine im Saug-, die andere im Druckbetrieb, arbeiten im Herzen der Anlage. Dieses Arrangement gewährleistet auch im Falle des Ausfalls einer der Pumpen das sichere und kontrollierte Herunterfahren des Rechners. Ein Digitaldisplay, oben im Kühler integriert, zeigt jederzeit die aktuelle Temperatur im Rechner an.

Das 10,43 Kilogramm schwere Gehäuse bietet ausreichend Platz für Mainboards mit den Abmessungen bis zu 31,75 x 26 cm (ATX).

Mit Platz für drei "5,25"- und vier "3,5"-Laufwerke, bietet der PC2-C trotz des Flüssigkeitsbehälters und der beiden Pumpen den gewohnten Platz seiner Klasse. Diese Komponenten wurden unten rechts im sonst ungenutzten Raum unter den Festplatteneinschüben montiert. Das Gehäuse ist ab Juni lieferbar und soll ohne Netzteil etwa 300 Euro kosten.

www.jet-computer.de

ComputerPartner Meinung:

Die immer weiter steigende Verlustleistung moderner CPUs wird eine Wasserkühlung über kurz oder lang wohl unumgänglich machen. Jet Computer zeigt, dass schon heute eine professionelle Lösung zu einem akzeptablen Preis machbar ist. Und das Schöne daran, es passt alles in ein handelsübliches Gehäuise ohne das Abstriche am Platz gemacht werden müssen. (jh)

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