HP öffnet sein mobiles Betriebssystem

WebOS für alle

12.12.2011
Das mobile Betriebssystem webOS bekommt eine zweite Chance: Der weltgrößte Computerkonzern Hewlett-Packard stellt die Software der Allgemeinheit zur Verfügung. Als sogenanntes Open Source kann künftig jedermann das für Smartphones und Tablet-Computer bestimmte Betriebssystem nutzen und weiterentwickelt. Die Hoffnung von HP ist, dass eine große Entwicklergemeinde dem bisher ungeliebten webOS doch noch zum Durchbruch verhilft.

Das mobile Betriebssystem webOS bekommt eine zweite Chance: Der weltgrößte Computerkonzern Hewlett-Packard stellt die Software der Allgemeinheit zur Verfügung. Als sogenanntes Open Source kann künftig jedermann das für Smartphones und Tablet-Computer bestimmte Betriebssystem nutzen und weiterentwickelt. Die Hoffnung von HP ist, dass eine große Entwicklergemeinde dem bisher ungeliebten webOS doch noch zum Durchbruch verhilft.

HP setze auf die Kreativität der Open-Source-Gemeinschaft, erklärte Konzernchefin Meg Whitman am vergangenen Freitag. Mit eigenen Mitteln hatte es der kalifornische Computergigant nicht geschafft, webOS als Alternative für Apples mobiles Betriebssystem iOS und Googles Android zu etablieren. Das ist besonders bitter, weil der Markt der mobilen Geräte boomt - anders als das PC-Geschäft.

Meg Whitman, Hewlett-Packard
Meg Whitman, Hewlett-Packard
Foto: HP

Whitmans aus Deutschland stammender Vorgänger Léo Apotheker hatte den mit webOS angetriebenen Tabletcomputer TouchPad nach nur sechs Wochen wegen schleppender Verkäufe vom Markt genommen; gleichzeitig stampfte er eine Reihe von Smartphones mit webOS ein. Das war im August. Seitdem hing das Schicksal der Software in der Schwebe. Apotheker musste zwischenzeitlich selbst gehen, Whitman übernahm das Ruder.

HP habe versucht, webOS zu verkaufen, aber das Interesse sei gering gewesen, schrieb das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen. HP hatte die in Fachkreisen viel gelobte Software zusammen mit dem Smartphone-Pionier Palm übernommen und dafür 1,2 Milliarden Dollar (900 Mio Euro) gezahlt. Die Vision war, später sogar einmal klassische PC mit webOS auszustatten.

WebOS sei eine klasse Technologie, sagte Whitman gegenüber dem "Wall Street Journal". Die rund 600 Mitarbeiter, die bislang bei HP an der Software arbeiten, sollen deshalb bleiben und die freien Entwickler unterstützen. Eine ähnliche Strategie fährt Google mit Android - auch dieses Betriebssystem ist frei, der Internetkonzern hält jedoch die Hand darüber.

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