Webpräsenz deutscher Unternehmen wächst

21.10.1999

MÜNCHEN: Leicht ist der Einstieg in das webbasierte Verkaufen nicht. Man kann zwar E-Commerce-Technologien implementieren lassen, die Umstellung des eigenen Unternehmens auf die neuen Gegebenheiten kann jedoch nicht einfach outgesourct werden. Sie muß von jedem einzelnen Mitarbeiter geleistet werden. Sowohl die Implementierung von E-Commerce-Lösungen als auch die Beratung der Unternehmen bieten Systemintegratoren, Webagenturen und kleineren Softwarehäusern einen neuen Markt.Die meisten Unternehmen haben heute keine Onlinestrategie. Ihnen ist nicht klar, welche technischen Voraussetzungen sie brauchen, um online zu verkaufen oder via Internet mit ihren Kunden in Kontakt zu treten, welche E-Commerce-Lösung die richtige für sie ist und welche neuartigen Bedingungen für Unternehmen im Netzzeitalter gelten. Genau hier kommen Systemhäuser, Webagenturen und Internet-Service-Provider ins Spiel. Wer sich Spezialwissen zum Einsatz und zur Implementierung von E-Commerce-Lösungen angeeignet hat, ist für die Zukunft gut gerüstet. Denn bisher sind zwar 61 Prozent der deutschen mittelständischen Unternehmen im Web präsent. Doch laut einer Studie von Techconsult, Kassel, hat von diesen 61 Prozent bisher nur knapp ein Viertel eine E-Commerce-Lösung installiert (www. electronic-commerce.org/marktbaro meter/daten/unternehmen.html). Der Markt ist also noch relativ unbeackert, und gerade im Business-to-Business-Bereich sind die Erfolgs-, sprich Umsatzprognosen, gut. Einem Report der Onlineagentur Activ Media zufolge berichten 34 Prozent der befragten Unternehmen, daß ihre Business-to-Business-Site schwarze Zahlen produziert. Je länger die Unternehmen bereits im Onlinehandel tätig sind, desto größer ist die Prozentzahl der profitablen Firmen. Auch die Umsätze steigen mit der Zeit. Im Business-to-Consumer-Bereich stehen die Chancen dagegen nicht so gut. Endverbraucher kaufen noch zu zögerlich über das Internet ein, als daß hier für Anbieter viel Geld zu verdienen wäre. Doch auch im Endkundengeschäft ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Onlineumsätze steigen. Beobachter der deutschen Einzelhandelslandschaft sind sich sicher, daß in zehn Jahren zwischen fünf und sieben Prozent des stationären Handels online abgewickelt werden. Der Bedarf aller Unternehmen an E-Commerce-Lösungen ist also gegeben, denn das Web wird ein so selbstverständliches Medium wie das Telefon werden.

Langer Atem nötig

Nicht umsonst erwägen nach einer Studie von Lotus 75 Prozent von 250 befragten Systemhäusern, sich in Zukunft als "Web"- oder "Electronic-Commerce"-Systemhaus zu positionieren. Doch trotz der optimistischen Vorhersagen der Marktforschungsinstitute sollte den Wiederverkäufern klar sein, daß sie erst einmal in Vorleistung treten müssen. Schließlich müssen sie in Personal mit E-Commerce-Know-how und in dessen Schulung investieren (siehe ComputerPartner 31/99, Seite 76). Alle Softwareanbieter preisen zwar die Nachfrage nach ihren Lösungen in den Himmel, doch bis es zum Abschluß eines Projektes kommt, brauchen Partner einen langen Atem. Abgesehen davon, daß viele E-Com-

merce-Softwareanbieter große Projekte gerne selbst durchführen, um im noch jungen Markt Referenzkunden vorweisen zu können. Der folgende Beitrag bietet einen Überblick über die führenden E-Commerce-Softwareanbieter und ihre Vertriebsstrategien. (is)

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