Videokonferenz und Collaboration

WebRTC oder die nächste UC-Revolution

Thomas Muhr ist Country Manager DACH & NL bei Shoretel. Als Deutschlandchef verantwortet der erfahrene Keynote-Speaker die Geschäftsentwicklungs- und Budgetplanung, die strategische Kundenakquise, die Vertriebsunterstützung für Partner sowie das Marketing.
Kommunikation brillant einfach machen – das ist die Herausforderung, vor der Anbieter von Unified Communications (UC) stehen. Einen entscheidenden Beitrag dazu könnte WebRTC leisten – und die nächste Revolution im Bereich Videokonferenzsysteme und Collaboration Tools anstoßen.

Schon heute verändert WebRTC die Art und Weise, wie Menschen kommunizieren und zusammenarbeiten. Die offene Programmierschnittstelle bietet einen entscheidenden Vorteil: Sie erleichtert es immens, Apps für die Kommunikation zu nutzen. Damit wird im Unternehmen nicht nur der Austausch mit Kollegen viel direkter möglich, sondern auch der mit Kunden oder Dienstleistern, die keinen Zugang zur eigenen IT-Infrastruktur haben. Die App funktioniert auf allen Geräten.

Es genügt das Öffnen eines Browserfensters, um per Internettelefonie (VoIP) eine Konferenz zu organisieren.
Es genügt das Öffnen eines Browserfensters, um per Internettelefonie (VoIP) eine Konferenz zu organisieren.
Foto: Andrey Popov - shutterstock.com

Das ist möglich, weil WebRTC auf einfachen Internet Browsern basiert. Der auf dem PC, Mac, Smartphone oder Tablet installierte Browser stellt somit das Interface zu Collaboration Tools wie IM, Presence, Desktop Sharing, Click-to-Dial, Videokonferenzen und Mobility dar. Damit ist es möglich, alle User zu verbinden - auch solche, die sonst nur schwer oder wenig effektiv zusammenarbeiten könnten. Selbst Kunden und externe Partner profitieren von der gleichen Kundenerfahrung - und das unabhängig von Gerät, Betriebssystem und Ort.

Die niedrigen Anschaffungskosten helfen Firmen gleichzeitig, die Kosten für ihre Infrastruktur zu reduzieren. Darüber hinaus unterstützt WebRTC aufgrund seines Open-Source-Charakters und seiner standardisierten Programmierschnittstelle die schnelle Entwicklung von Apps. Die Implementierung webbasierter Lösungen geht wesentlich schneller vonstatten.

Unternehmen sind in der Lage, Technologien wie WAN, LAN, Wi-Fi und 4G besser zu nutzen. Darüber hinaus ermöglicht WebRTC eine Verbindung über mehrere Kommunikationskanäle hinweg. Und mit der App können Firmen im Rahmen von UC-Lösungen ihre Workflows und Produktivität optimieren.

Telefonkonferenz mit WebRTC

Telefonkonferenzen rund um den Globus und von jedem Gerät in die Wege zu leiten, ist für Unternehmen heute nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Auch hier macht WebRTC den Unterschied. Es kann Kosten senken und holt mehr aus vorhandener Technologie heraus. So genügt das Öffnen eines Browserfensters, um per Internettelefonie (VoIP) eine Konferenz zu organisieren. Die Teilnehmer können frei wählen, ob sie sich per Telefon oder über Browser einklinken. Dafür brauchen Anwender keine zusätzliche Software oder Plugins. Gleichzeitig erhöhen verschlüsselte Peer-to-Peer-Verbindungen zwischen Browsern die Sicherheit.

Erfahrung auf Smart Devices

Mit WebRTC entsteht eine ganz neue digitale Erfahrung auf Smart Devices. So wird es beispielsweise dem Käufer eines Fernsehers mithilfe des QR-Code auf der Verpackung ermöglicht, direkt ins Support Center zu gelangen. Dort gibt der Mitarbeiter des Produzenten mithilfe von WebRTC-Technologie bei Bedarf konkrete Hilfestellung - bis hin zur videogesteuerten Anleitung. Analog sind solche Szenarien auch im Business-to-Business-Bereich (B2B) rund um den Globus möglich.

Für Anbieter von UC-Lösungen gilt es, ihren Kunden einen echten Mehrwert aus WebRTC zu bieten. Kommunikation und Kollaboration vereinfachen, Wartezeiten verkürzen und Kosten sparen - das funktioniert nur, wenn die Bedürfnisse jedes einzelnen Unternehmens vorher analysiert und passgenaue Lösungen geschaffen werden.

Die Zukunft von WebRTC

Einer Studie von Disruptive Analysis zufolge werden bis 2019 mehr als sechs Milliarden Geräte mit WebRTC kompatibel sein. Der große Vorteil liegt darin, dass die WebRTC-Programmierschnittstelle nicht auf einen Browser- oder Gerätetyp beschränkt ist. Somit können sich Mitarbeiter in Unternehmen mithilfe existierender Hardware wesentlich leichter verbinden - und das ohne neue Investitionen. Auch eigene Geräte können überall auf der Welt eingesetzt werden. Ob für Telefonate, Videoanrufe oder der Austausch von Daten - mit WebRTC wird UC nicht nur einfach, sondern auch effizient. (bw)

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