Websphere-Schulung bei Tech Data Midrange

28.08.2003
Ende des vergangenen Jahres hat IBM ein Mittelstandspaket der eigenen webbasierenden Infrastruktursoftware "Websphere" geschnürt. Nun soll in Zusammenarbeit mit TD Midrange die Portallösung stärker am Markt positioniert werden.

Die "Installation Party" in München war bereits die zweite ihrer Art: Schon Anfang August fand eine derartige Veranstaltung in den Räumen des Websphere Innovation Centers (WIC) von IBM in Stuttgart statt. Zu beiden anderthalbtägigen Schulungen erschienen jeweils etwa 50 IBM-Business-Partner, sodass der Hersteller mit der Resonanz zu- frieden sein kann.

In München beschränkte sich der Beitrag von Tech Data Midrange (TDM) auf die Bereitstellung der Räumlichkeiten und der sonstigen Infrastruktur. Nur Jens Peter Henkies, Direktor Professional Services bei TDM, ließ es sich nicht nehmen, mit ein paar Eröffnungsworten die Teilnehmer willkommen zu heißen.

Anschließend ging es mit der "Schoko-Demo" los. Leider hat dabei nicht alles geklappt, da hierfür eine Internetverbindung nötig war und die Netzwerk-Performance zu wünschen übrig ließ. So war die Demo auch relativ früh beendet, und die anwesenden Business-Partner konnten sich sogleich an die Arbeit machen und auf ihren mitgebrach-ten Rechnern die Software "Websphere Express Portal" selbst installieren. Hierzu stand ihnen eine ausführliche Installationsbeschrei- bung zur Verfügung, bei Problemen konnten auch IBM-Techniker helfen.

Parallel zu dieser technischen Session lief die Vertriebsschulung. Hier klärte Wolfgang Jung von IBMs Websphere-Channel-Sales-Truppe über Funktionen, Preise und Lizenzierung der Software auf. Und offenbar gab es hierfür einen großen Bedarf, denn die anwesenden Partner fragten detailliert nach. Vor allem die Unterschiede zwischen den Versionen Express, Express Plus, Enable, Extend und Experience waren noch nicht allen klar.

So ist Express Plus für all jene Anwender interessant, die keinen Domino-Server im Einsatz haben, aber dennoch nicht auf Kollaborationsfunktionen verzichten wollen. Lotus-Usern genügt die einfache Websphere-Express-Version. Ferner betonte IBM-Ma- nager Jung, dass Websphere-Express entweder nur pro Benutzer oder je Prozessor lizenziert wird; "gemischte" Konstrukte sind nicht möglich. Außerdem kann höchstens ein Vier-Prozessor-Server mit der Software bestückt werden; die maximale Nutzerzahl liegt bei 2.000. Wer mehr haben möchte, muss eben auf das Vollprodukt (Enable, Extend oder Experience) zurückgreifen. Dann können auch Cluster gebildet werden - mit Lastausgleich und Ausfallsicherheit.

Einen kleinen Ausblick auf die ab September verfügbare Version 5 von Websphere gab es ebenfalls. So wird es das Highend-Modell "Experience" nicht mehr geben. Stattdessen kann man nun das Release Extend je nach Wunsch mit den Modulen "Sametime", "Quick Place", "Tivoli Access Manager" oder mit dem IBM-eigenen Content-Management-Sys- tem erweitern.

Was die Express-Version betrifft, so bleiben hier die Preise unverändert (ab 86 Euro pro Anwender). Dafür wird es eine runderneuerte Bedienoberfläche geben, die Oracle-9i-Datenbank wird unterstützt, und der Verzeichnisdienst von Novell kommt nun auch in Frage.

Am zweiten Tag der Veranstaltung kam vor allem der vertriebliche Aspekt zum Zuge. So zeigte Malte Dieckelmann, IBMs Marketingmanager Websphere, auf, wie man als Business-Partner am Umsatzwachstum der Websphere-Produktsparte - im vergangenen Jahr war es ein Plus von 14 Prozent - partizipieren kann. "Unter Umständen kann es notwendig sein, Partnernetzwerke zu bilden oder enger mit Value Added Distributoren wie Tech Data Midrange zu arbeiten", lautete einer seiner Vorschläge. Eine Fokussierung auf Branchen und be- stimmte Kundengrößen hatte er ebenfalls als Voraussetzungen für ein erfolgreiches Geschäft genannt. Zum Schluss der Veranstaltung wurde es dann konkret: In einem Workshop konnten die anwesenden Business-Partner gemeinsam einen fiktiven Plan zur besseren Durchsetzung des Mittelstandes erarbeiten. (rw)

ibm.com/software/webservers/appserv/express

www.tdmidrange.de

ComputerPartner-Meinung

Ob nun BEA oder IBM die Nase im Applikationsserver-Markt vorn hat, mag sich je nach Betrachtungsweise ändern. Auf jeden Fall hat Big Blue den Vorteil, auf eine erfahrene Business-Partner-Organisation zurückgreifen zu können. Damit lässt sich der Mittelstand auf jeden Fall besser adressieren als mit dem Direktvertrieb. Dass dies auch IBM eingesehen hat, konnten die in München teilnehmenden Partner bestätigen. (rw)

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