Hilfe aus der SOA-Welt

Wege zur Cloud-Integration

05.12.2011
Von Christian Tüffers

Altlasten erweisen sich als Barriere für das Cloud Computing

Eine erfolgreiche Cloud-Integration sollte also gleichermaßen auf Daten- wie Applikationsebene ansetzen. Bei modernen IT-Systemen, die unter anderem via Web-Service angesprochen werden können, ist diese Integration technisch mit relativ einfachen Mitteln erreichbar. Denn mittlerweile stellen die meisten Cloud-Provider Web-Service-basierende Standardschnittstellen zur Verfügung.

Schwieriger gestaltet sich indes die Verzahnung von Cloud-Diensten mit Legacy-Systemen - wobei mit Legacy in diesem Kontext keineswegs nur in Cobol geschriebene Mainframe-Anwendungen gemeint sind. Auch viele ältere J2EE-Applikationen ohne zeitgemäße Softwarearchitektur fallen in diese Kategorie. Viele Unternehmen haben Kernanwendungen im Lauf der Jahre selbst entwickelt, darunter auch individuelle ERP-Systeme.

Solche Eigenentwicklungen nennt man gern "historisch gewachsen" - ein Euphemismus, der lediglich verschleiert, dass es sich dabei meist um schlecht strukturierte Programmungetüme handelt. Insbesondere Geschäftslogik, Datenhaltung und Nutzeroberfläche sind oft nicht sauber genug voneinander getrennt. Diese mangelnde Entkoppelung der verschiedenen Architekturebenen verursacht den hohen Wartungsaufwand solcher Systeme. Außerdem sind die meisten Legacy-Anwendungen kaum dokumentiert. Die Entwickler haben das Unternehmen oft längst verlassen - und mit ihnen das zugehörige System-Know-how.

All das erschwert für sich allein schon die Integration zwischen Legacy- und Cloud-Anwendungen. Hinzu kommt die Tatsache, dass viele Altsysteme auf eine starre Stapelverarbeitung festgelegt sind, im Gegensatz zur ereignisorientierten Natur von Cloud-Transaktionen. Allerdings ist keine der genannten Integrationsherausforderungen grundsätzlich neu. Sie stellen sich so oder in ähnlicher Form auch Unternehmen ohne Cloud-Ambitionen.

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