Hilfe aus der SOA-Welt

Wege zur Cloud-Integration

05.12.2011
Von Christian Tüffers

Die Alternative: Integration als Cloud-Service

Ein Blick in die Zukunft unterstreicht die Rolle der internen oder geschlossenen Cloud-Umgebungen.
Ein Blick in die Zukunft unterstreicht die Rolle der internen oder geschlossenen Cloud-Umgebungen.

Unternehmen, die keinen eigenen Enterprise Service Bus (ESB) für ihre internen Systeme benötigen, können Anwendungsintegration mittlerweile auch als Cloud-Service beziehen. Anbieter wie die von IBM übernommene Cast Iron oder die Dell-Tochter Boomi erlauben eine ESB-ähnliche Verzahnung zwischen lokalen Anwendungen und Cloud-Systemen. Vorteilen wie schneller Verfügbarkeit und kostengünstiger Verrechnung steht allerdings die eingeschränkte Flexibilität der ESB-Cloud gegenüber. Vor allem komplexe Integrationsvorhaben lassen sich mit den begrenzten Konfigurationsmöglichkeiten einer ESB-Cloud heute meist noch nicht bewerkstelligen. Stattdessen sind dann Codeerweiterungen nötig.

Verantwortliche, die eine Migration von Legacy-Anwendungen per Re-Writing oder Re-Platforming planen, sollten unbedingt auch die Option Platform as a Service (PaaS) in Betracht ziehen. PaaS vereinfacht die Entwicklung von dezidierten Cloud-Applikationen. Bekannte PaaS-Beispiele sind Microsoft Azure und die Google App Engine. Die Vorteile liegen auf der Hand: PaaS-Anwendungen lassen sich wahlweise lokal im eigenen Haus betreiben oder an einen Cloud-Provider delegieren. In der Cloud ist die Skalierung bei schwankendem Lastverhalten kein Problem mehr, denn dafür ist die Provider-Plattform verantwortlich. Hochinteressant ist die PaaS-Option zudem für Unternehmen, die von jedem Ort aus erreichbar sein wollen. Immerhin verfügen Cloud-Provider wie Microsoft und Google über weltweit vernetzte Rechenzentren.

Fazit: Re-Writing ermöglicht Prozessoptimierung

Für die Entscheidung zwischen ESB und Legacy-Anpassung gibt es kein Patentrezept. Jedes Unternehmen hat seine individuellen Voraussetzungen und verfolgt mit der Cloud-Integration eigene Ziele. Wichtigstes Entscheidungskriterium ist im Einzelfall zweifellos die konkrete Kosten-Nutzen-Analyse. Aus strategischer Sicht sollte dabei jedoch berücksichtigt werden, dass nur der endgültige Abschied von abgeschriebenen Altsystemen die vielfältigen Legacy-Probleme auf lange Sicht lösen kann.

Die konsequenteste Option, das Re-Writing, verbessert dabei nicht nur die IT-Systeme selbst, sondern bietet gleichzeitig die Chance, die betreffenden Geschäftsabläufe neu zu strukturieren. Insofern sollte die Cloud-Legacy-Integration immer auch ein Anlass sein, über die Optimierung von Prozessen nachzudenken. (Dieser Beitrag wurde von Computerwoche, einer Schwesterpublikation von ChannelPartner, übernommen / rb)

Zur Startseite