Wegen Pentium III

28.01.1999

MÜNCHEN: In den USA rufen derzeit das "Electronic Privacy Information Center" und die ähnlich gelagerte Internet-Datenschutzorganisation "Junkbusters" zu einer Boykott-Aktion gegen Intel-Produkte auf. Der Grund: Die in die neuen Pentium-III-Prozessoren des Herstellers integrierten Seriennummern zur Identifizierung des Rechners müßten wieder entfernt werden, da sie - besonders im Hinblick auf die Anonymität im Internet - die Privatsphäre der Menschen verletze. Eine Idee der Initiatoren: Sie wollen beispielsweise dem Logo "Intel Inside" ihre Variante "Big Brother inside" entgegensetzen (www.junkbusters.com). Dem Vernehmen nach trifft Intel dieser Boykottaufruf unvorbereitet, obwohl man "bereits seit Wochen mit Junkbusters im Dialog" sei, so ein Intel-Sprecher. Man habe diese Seriennummer eingeführt, um zum einen Internetverkäufern mehr Sicherheit zu bieten, zum anderen um Software-Piraten im Web das Leben zu erschweren, fühlt sich der Prozessor-Gigant mißverstanden. Das amerikanische Wirtschaftsministerium hat sich eingeschaltet, da es durch den drohenden Boykott einen störenden Einfluß auf die Wirtschaftsbeziehungen von "beiden Seiten des Atlantik" fürchtet. (du)

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