Wegezoll für die letzte Meile bröckelt

05.04.2001

Nachdem die Telekom-Regulierer ihre Entscheidung zur letzten Meile bekannt gegeben haben, hagelt es nun Statements der Mitbewerber. Künftig muss die Deutsche Telekom (DTAG) Gesprächsminuten an die Konkurrenten verkaufen, ihre Leitungen für Datendienste öffnen und darf nur mehr 24,40 Mark für die letzte Meile verlangen. Das ist eine Mark weniger als bisher. Der DTAG ist das gar nicht recht, hatten sie doch eher einen Preis von 34 Mark im Sinn. In einem Schreiben an die Bundesregierung malte der Fast-Monopolist Umsatzeinbußen in Milliardenhöhe an die Wand. Doch auch die Mitbewerber der Telekom sind mit der Entscheidung nicht glücklich. Zum einen hatten sie sich günstigere Mietpreise für die Teilnehmeranschlussleitung erhofft - etwa 17 Mark. Zum anderen kritisieren die Telefonanbieter die einmalige Kündigungsgebühr, die anfällt, wenn ein Kunde von der DTAG zu einem anderen Anbieter wechselt. Die Behörde hatte diese Gebühr zwar von 107,70 Mark auf 74,45 Mark gesenkt, doch es kommen noch die Kosten für das Umschalten des Anschlusses in Höhe von 181,09 Mark dazu. Datennetzbetreiber Riodata nannte die Preissenkung "geringfügig". Viel schlimmer, so Riodata, sei aber die Zustimmung der Behörden zur Preis-Dumping-Strategie bei DSL-Produkten. "Dadurch hat die Regulierungsbehörde den DSL-Privatkundenmarkt endgültig gegen den Wettbewerb abgeschottet", schimpft Riodata-Chef Alex Stadler. Karl-Heinz Angsten, Chef der Kölner QSC AG, hingegen ist zuversichtlich. Das Startup ist schon froh, dass man in Zukunft überhaupt einen Teil der Leitungen mieten kann. "Das gibt unserem Geschäft Auftrieb", freut er sich. (gn)

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