Studie zum Weihnachtsgeschäft

Weihnachtseinkäufe legen um 20 Prozent zu



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Laut einer Studie von Adobe wächst das deutsche Weihnachtsgeschäft 2018 um 20 Prozent. Durchschnittlich 674 Euro gibt jeder Konsument für Weihnachtsgeschenke aus – mehr als die Hälfte davon im Internet.
Die Taschen für Weihnachtseinkäufe werden nur noch zum Teil in stationären Geschäften gefüllt - immer öfter bestellen die Konsumenten online
Die Taschen für Weihnachtseinkäufe werden nur noch zum Teil in stationären Geschäften gefüllt - immer öfter bestellen die Konsumenten online
Foto: Adobe

Das Weihnachtsgeschäft 2018 lässt die Kassen im deutschen Online-Handel klingeln wie nie: Deutsche Konsumenten investieren in diesem Jahr durchschnittlich 674 Euro in Weihnachtsgeschenke - das sind erneut über 100 Euro bzw. rund 20 Prozent mehr als in 2017. Dies ist das Ergebnis des aktuellen "Adobe Holiday Retail Survey 2018", für den europaweit mehr als 3.000 Konsumenten befragt wurden (davon über 1.000 in Deutschland). Noch nie haben die Deutschen demzufolge mehr Budget für ihren Gabentisch eingeplant. Und dennoch sind sie die Xmas-Sparfüchse Europas: Im direkten Ländervergleich liegt Deutschland weit hinter Großbritannien (plus 5 Prozent auf 2.046 Pfund, umgerechnet nach aktuellem Wechselkurs: 2.344 Euro) und Frankreich (plus 46 Prozent auf 730 Euro).

"Verbraucher in ganz Europa planen, mehr denn je in der kommenden Weihnachtszeit auszugeben", erklärt Jamie Brighton, Head of Product & Industry Marketing bei Adobe EMEA. Für den Online-Handel bedeute das vor allem eines: Ein weiteres Rekordjahr - wenn das Weihnachtsgeschäft richtig angegangen wird. "Noch nie war es für den Handel so wichtig, ein digitales Kundenerlebnis zu realisieren, das den steigenden Erwartungen der Konsumenten gerecht wird. Auch wenn der Preis beim Weihnachtseinkauf für viele Kunden eine wichtige Rolle spielt: Das Shopping-Erlebnis macht den Unterschied! Insbesondere für Marken, die nachhaltig Loyalität aufbauen wollen, damit die Kunden nach dem Weihnachtsfest wiederkommen", so Brighton.

Die Weihnachtseinkaufs-Trends im Detail

Laut der Studie startet knapp jeder zweite Deutsche (45 Prozent) seinen Weihnachtseinkauf bereits Mitte November. Bis zum 15. Dezember wollen 86 Prozent alle Geschenke beisammen haben. Eingekauft wird dabei vor allem online: Mehr als die Hälfte des Weihnachtsbudgets (53 Prozent) wird im Internet ausgegeben. Insbesondere die großen E-Commerce-Plattformen sind hier gefragt: Ein Viertel der Deutschen (26 Prozent) plant einen Großteil ihrer Geschenkebestellungen bei Big Playern wie Amazon, Ebay & Co. Knapp ein Drittel (31 Prozent) wollen auch Aktionstage wie den Black Friday oder den Cyber Monday für ihren Weihnachtseinkauf nutzen.

Kein Wunder: Neben dem stressfreien Einkauf (18 Prozent) und der großen Produktvielfalt der Online-Händler (17 Prozent) ist ein guter Preis (29 Prozent) der Hauptgrund der Deutschen, ihre Weihnachtsgeschenke bevorzugt im Internet zu kaufen. Last-Minute-Shopper schätzen online nicht zuletzt das Angebot einer schnellen 24-Stunden-Lieferung (59 Prozent) und die Möglichkeit, ihre online bestellten Geschenke nach dem "Click-and-Collect"-Prinzip direkt im stationären Handel abzuholen (31 Prozent).

Außerdem setzen deutsche Konsumenten im Weihnachtsgeschäft verstärkt auf ihr Smartphone: Rund jeder Zweite (48 Prozent, bei den Millennials: 60 Prozent) verfügt bereits über mindestens eine Mobile Shopping App. Auf der Suche nach dem richtigen Geschenk nutzt mehr als jeder vierte Deutsche (27 Prozent) soziale Medien, um sich inspirieren zu lassen (50 Prozent), die Produktbewertungen der anderen Nutzer zu checken (38 Prozent) oder um mögliche Weihnachtswünsche der Freunde und Familie in den Profilen zu recherchieren (36 Prozent). Neue Technologien wie Chatbots werden bei der Geschenkesuche von nur 11 Prozent als wirklich nützlich angesehen.

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Schon jetzt haben 48 Prozent der deutschen Konsumenten eine vage Idee, welche Geschenke passen könnten. Wirklich festgelegt haben sie sich aber noch nicht. Auf dem Weg zur perfekten Weihnachtsüberraschung macht sich ein Viertel der Deutschen (25 Prozent) zunächst eine konkrete Geschenkeliste und setzt sich Termine, bis wann die Einkäufe erledigt sein sollen. 27 Prozent von ihnen haben keinerlei Shopping-Strategie und kaufen die Geschenke ganz spontan, wenn sie etwas Passendes sehen. Insgesamt liegen Geschenke hoch im Kurs, die einen praktischen Nutzen versprechen (70 Prozent).

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