Weihnachtsgeschenke werden erst im neuen Jahr teurer

20.01.2000
Klassische PC-Weihnachtsgeschenke wie CD-Brenner und Soundkarten wurden zum Jahresbeginn teurer. Der Trend zum Geldgeschenk bringt dem PC-Handel erst nach den Feiertagen das Weihnachtsgeschäft.

Nachgeschenkt I: CD-Brenner

Eines der aktuellen Statussymbole im PC des Privatanwenders stellt noch der CD-Brenner dar, möglichst schnell und möglichst mit CD-RW-Unterstützung. MP3-Dateien aus dem Internet und Raubkopien von Spiele-CDs bringen trotz DVD den Brenner-Herstellern enorme Umsätze. Im Nach-Weihnachtsgeschäft dürfte mancher PC-Anwender seinem Gerät ein solches Laufwerk verpasst haben. Aber auch im professionellen Bereich machen CD-Brenner als Datensicherungs-Medium mit günstigem Datenträger-Preis durchaus Sinn. Die große Nachfrage lässt denn auch derzeit die Preise steigen.

Nachgeschenkt II: 56k-Modems

Modems mit einer Übertragungsrate von 56 Kilobit pro Sekunde sind - optimale Telefonleitungen vorausgesetzt - mit entsprechender Daten-Kompression einem ISDN-Adapter fast ebenbürtig. Für den Privatanwender ist eine analoge Anbindung an das Internet jedoch meist interessanter, sind doch die Grundgebühren gegenüber ISDN weit geringer. Die Liefersituation ist derzeit kritisch, lediglich Modelle mit USB-Anschluss sind, wenn auch teurer als V.24-Ausführungen, leicht erhältlich. Der Preis ist dementsprechend auch gegenüber dem Vormonat leicht angestiegen: 167 Mark kostet ein 56k-Modem im durchschnittlichen Händler-Einkaufspreis.

Nachgeschenkt III: Soundkarten

Auch der durchschnittliche Händlerpreis für Soundkarten ist deutlich angestiegen: 8,5 Prozent ging er über den Jahreswechsel nach oben. Dabei sind Neuankündigungen kaum von Belang, denn diese sind schon deutlich vor den Feiertagen erfolgt. Die Angebote an Super-Billig-Karten sind jedoch zurückgegangen, bei einigen Distributoren geht hier gar nichts mehr. Die vollausgestatteten Markenpakete sind jedoch teurer. Creative hat sich da etwas besonderes einfallen lassen, um den Händler zu eben diesen Paketen zu überzeugen: Eigens für sie gemachte Pakete zu Vorführzwecken gibt es besonders günstig.

Neu im CP-Index: Pentium mit 500 MHz

Eine behutsame Anpassung an die Kundenwünsche hat die "typische" PC-Ausstattung erfahren, die im CP-Index beobachtet wird. Als Richtgröße gilt nun ein 500-MHz-Pentium III - oder Athlon - mit einer Festplatten-Kapazität zwischen 8 und 12 Megabyte, was die Geräte der meisten Anbieter abdecken. Die RAM-Ausstattung kann 64 oder 128 Megabyte betragen. Nachdem sich der Preis für RAM-Module nach der herbstlichen Krise wieder recht stabil darstellt, sind die diesbezüglichen Preisunterschiede nicht allzu groß. Vergleichsdaten zum Vorjahr gibt es aufgrund der kurzen Produkt-Zyklen nach wie vor nicht.

Scanner-Preise kaum vorhersehbar

Der Scanner-Markt ist derzeit so sehr in Bewegung, dass eine einheitliche Preisentwicklung kaum auszumachen ist. Eigentlich müsste trotz gleicher technischer Daten in Sachen Auflösung und Farbtiefe schon von zwei Märkten gesprochen werden, ganz davon abhängig, ob Hobby- oder Profi-Anwender bedient werden sollen. In kaum einer Produktgruppe sind bei ähnlichen Werbeaussagen doch so massive Preis- und auch Qualitäts-Unterschiede auszumachen. Die Preisentwicklung ist daher in erster Linie dadurch bedingt, was gerade neu angekündigt wird. Derzeit wurden neue Modelle der Billigklasse auf den Markt gebracht, womit der Durchschnitts-Einkaufspreis um satte 14 Prozent gesunken ist.

Festplatten-Markt stabil auf niedrigem Niveau

Die Preise für Festplatten sind derzeit einigermaßen stabil, zumindest in der Einsteigerklasse um zehn Megabyte. Es soll jedoch nicht verschwiegen werden, dass diese Größe wohl nicht mehr lange produziert wird. Interessanter sind im Festplatten-Markt derzeit Vorgänge, die neu in diesem Geschäft sind: Ähnlich wie Automobil-Hersteller gehen die Platten-Hersteller zunehmend dazu über, fehlerhafte Produktserien zurückzurufen. Ob man darüber wegen des guten Services erfreut sein oder sich wegen der offenbar schlechten Qualität ärgern soll, sei einmal dahingestellt. Die magere Ertragslage der Branche wird durch solche Aktionen jedoch sicher nicht verbessert.

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