Weitere Atienausgabe im Februar vorgesehen

14.01.1999

MÜNCHEN: (Noch) klein, aber fein, präsentiert sich die Internet 2000 AG. Der Produktfokus des Distributors liegt auf Internet- und Intranet-Software.Eigentlich wollte sich Axel Schultze ja in den USA niederlassen und Deutschland den Rücken kehren. Eigentlich. Doch in den amerikanischen Gefilden entdeckte der heutige Vorstand der Internet 2000 AG den Markt für Internet- und Intranet-Produkte und malte sich aus, welche Zukunft dieses Marktsegment hat. Also packte er seine Siebensachen wieder zusammen und zog 1996 zurück nach Deutschland, um das zu machen, was er schon einmal zuvor sehr erfolgreich getan hatte: Er gründete ein Großhandelsunternehmen. Als Firmenname blieb der Arbeitstitel des Projekts: Internet 2000. "Alle fanden den Namen gut und wußten sofort, was damit gemeint war. Also blieb es dabei", schmunzelt Schultze. Schließlich klingt darin der Name des Großhändlers Computer 2000 an, den Schultze 1983 mit aus der Taufe hob.

Die Wachstumszahlen des jungen Unternehmens sprechen für Schultzes guten Riecher, was das Marktsegment Internet/Intranet betrifft: Von 0,4 Millionen Mark 1996 kletterte der Umsatz auf rund sechs Millionen Mark im vergangenen Jahr.

Noch stolzer als auf die Umsatzsteigerung ist Schultze allerdings auf die Ertragszahlen. "Das Unternehmen war von Anfang an profitabel. Wir finanzieren uns aus unserem eigenen Wachstum", beschreibt der Internet-2000-Chef seine Finanzstrategie. Das Eigenkapital wird durch eine weitere Aktienausgabe im Februar erhöht.

Andere Kunden und Produkte als bei den Broadlinern

Das Angebot der Internet 2000 AG teilt sich in sechs Technologien rund um das Netz auf: Im Portfolio sind Webserver- und Sicherheitsprodukte, Autorenwerkzeuge, Anwendungen, Client Tools und Connectivity. Rund 80 Produkte von 25 Herstellern stehen im Katalog. Dazu zählen unter anderem Allaire, Altavista, Intershop oder Netobjects.

Der Großhändler prüft jedes einzelne Produkt auf dessen Funktionalität und den Nutzen für den Anwender, bevor er es in seinen Katalog aufnimmt. Außerdem achten Schultze und seine Produktmanager auch auf die Channelpolitik des Herstellers sowie auf seine finanzielle Stabilität. "Bisher hatten wir noch keinen Flop", klopft sich Schultze symbolisch auf die Schulter. Viele Produkte, die Internet 2000 anbietet, gibt es bei keinem anderem Distributor - vor allem nicht bei den Broadlinern, weil die in großen Stückzahlen einkaufen. "Bei uns gibt es kein Produkt, das wir palettenweise einkaufen", so Schultze.

Ebenso wie die Produktpalette unterscheiden sich auch die Kunden von denen eines klassischen Broadliners: "Klassische" Computerhändler machen nur fünf Prozent der 1.000 deutschen Vertriebspartner aus. Internet Service Provider, Netzwerksystemintegratoren, Webintegratoren, die Webauftritte erstellen und Systemhäuser, die sich auf das Internet konzentrieren, gehören zu den Hauptkunden. Mit Roadshows, gemeinsamen Messeauftritten und ab Mitte Januar auch mit einer 0190-Support-Nummer unterstützt der Distributor seine Partner. Außerdem bietet er in den eigenen Räumen Trainings für die erklärungsbedürftigen Produkte an. Schultze ist fest davon überzeugt, daß die Segmente Security, Webapplikationen und Webdesign profitable Geschäftsfelder für seine Handelspartner sind. (is)

Axel Schultze will's nochmal wissen: Kann er mit Internet 2000 genauso glänzen wie mit Computer 2000?

Die Internet-2000-Aktie wird bisher nur im Internet gehandelt. Inzwischen ist sie knapp 1.000 Mark wert. Im Februar wird es eine weitere Emission geben.

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