Anbieter im Vergleich

Welche Cloud-Telefonanlage von welchem Anbieter?

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 

Telekom Deutschland

Telekom will künftig mit drei Angeboten für Telefonanlagen aus dem Netz an den Markt gehen:

- "DeutschlandLAN Classic" (seit 2011): Komplettangebot unter anderem aus Telefonanlage, IP-Anschluss, Voice- und Daten-Flatrates sowie UCC-Funktionalität. Zielgruppe: KMUs ab 5 bis 60 Arbeitsplätze.

- "DeutschlandLAN Telefonanlage aus dem Netz auf Basis Swyx" (seit September 2013): Telefonanlage aus dem Netz, die modular auch einzeln bezogen werden kann. Zielgruppe: KMUs ab 10 Arbeitsplätze.

- "DeutschlandLAN Telefonanlage aus dem Netz auf Basis Lync" (ab 2014): Die Lync-Cloud-Variante soll inklusive Sprache angeboten werden.

Die Erfahrungen der Telekom haben gezeigt, dass größere Unternehmen weniger gerne zu Public-Cloud-TK-Lösungen greifen, sondern On-Premise-Installationen oder Hosting-Angebote bevorzugen.

Als flexibles Modell bietet Telekom "DeutschlandLAN Telefonanlage aus dem Netz auf Basis Swyx" mit einer Mindestmietzeit von einem Monat an. Der Kunde kann innerhalb der Laufzeit sein Volumen aufstocken oder reduzieren. Neben der vollen TK-Funktionalität verfügt das Angebot auch über UC-Funktionalitäten wie Video, Desktop-Sharing und Presence sowie eine volle Applikationsintegration. Die Lösung wird im deutschen Hochsicherheits-Rechenzentrum der Telekom gehostet.

Vio:Networks

Mit fünf Mitarbeitern ist Vio:Networks der kleineste Anbieter in diesem Markt. Das Unternehmen richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen. Die Kunden der Lösung "Vio:pbx" haben im Durchschnitt 15 Mitarbeiter - der größte Kunde verfügt über 200 Nebenstellen. Das Produkt Vio:pbx verfügt über Telefoniefunktionalitäten, wie bei klassischen Telefonanlagen. Eine Verbindung mit IT-Anwendungen lässt sich über eine TAPI-Schnittstelle darstellen. Im Aufbau befindet sich derzeit das Angebot eines Cloud-basierten, virtuellen Arbeitsplatzes mit integrierten Telefonie- und Groupware-Funktionen.

Den Vertrieb übernimmt Vio:Networks bei kleineren Kunden direkt. Mittelständische Unternehmen werden von Systemhauspartnern betreut.

Vodafone

Die Lösung "OfficeNet" von Vodafone bietet eine Telefonanlage aus der Public Cloud im Multi-Tentant-Modell (mandantenfähig) für den SMB-Bereich von 5 bis 25 Nebenstellen. An der Obergrenze können bis zu 150 Nebenstellen abgedeckt werden. In der Regel beziehen die Kunden dieses Angebot eingebettet in ein Paket aus Festnetz-, Breitband- und Mobilfunkzugang.

Mit "OfficeNet Enterprise PBX" wendet sich Vodafone an große Unternehmen mit individuelleren Anforderungen an die Telefoniefunktionalitäten und die Integration an weitere Systeme. Die von Vodafone gehostete Telefonanlage bietet der Carrier unter der Bezeichnung VOGE (Vodafone OneNet Global Enterprise) auch internationalen Kunden an. Dem SoHo-Segment bietet Vodafone für weitere Integrationen standardisierte CTI-Schnittstellen. Hier sieht Vodafone vor allem in der Mobilfunk-Integration ein Differenzierungsmerkmal gegenüber den Wettbewerbern.

OfficeNet vertreibt Vodafone sowohl direkt als auch über Channel-Partner, darunter vor allem kleinere Systemintegratoren.

Die adressierten Kundensegmente der Anbieter
Die adressierten Kundensegmente der Anbieter
Foto: PAC

Nach den Angaben der Anbieter sind fast alle eher im unteren Kundenbereich bis 100 Mitarbeiter aktiv. Bei den meisten Anbietern liegt die durchschnittliche Kundengröße sogar noch deutlich darunter. Lediglich nfon wendet sich mit seiner Lösung nur an große Unternehmen, und erwartet dort auch ein deutliches Nachfragewachstum.

Haltung gegenüber Cloud-basierenden TK- und UC-Lösungen
Haltung gegenüber Cloud-basierenden TK- und UC-Lösungen
Foto: PAC

Aus einer Untersuchung von PAC aus dem Jahr 2012 geht hervor, dass kleine Unternehmen Cloud-basierten Kommunikationsanwendungen offener gegenüber stehen als mittelständische Unternehmen. Vier von zehn befragten Firmen mit 1.000 Mitarbeitern und mehr sind ebenfalls einer TK-Anlage aus der Cloud gegenüber aufgeschlossen und interessiert. Bei diesen Unternehmensgrößen schlägt sich der Anteil der Kommunikationskosten am Gesamtfinanzplan oft deutlich nieder.

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