Weltgipfel der Informationsgesellschaft in Genf: Was passieren soll

16.12.2003
Nach dreitägigen Verhandlungen ist in Genf der erste Weltgipfel der Informationsgesellschaft der UNO, WSIS, zu Ende gegangen. Das Ergebnis ist allerdings mager; die 180 teilnehmenden Staaten konnten sich auf einen 29 Punkte umfassenden, Details ausklammernden Aktionsplan einigen. Dieser reicht zum Jahr 2015.

Nach dreitägigen Verhandlungen ist in Genf der erste Weltgipfel der Informationsgesellschaft der UNO, WSIS, zu Ende gegangen. Das Ergebnis ist allerdings mager; die 180 teilnehmenden Staaten konnten sich auf einen 29 Punkte umfassenden, Details ausklammernden Aktionsplan einigen. Dieser reicht zum Jahr 2015.

Unter anderem legten die Teilnehmer fest, dass für Universitäten, Schulen, Forschungseinrichtungen, Bibliotheken, Krankenhäuser und Regierungen zumindest ein gemeinschaftlicher Netzzugang installiert werden müsse. Lehrpläne seien an die Erfordern der Informationsgesellschaft anzupassen, unter anderem dadurch, dass die Voraussetzungen für muttersprachliche Inhalte im Netz geschaffen werden. Ferner solle bis 2015 jeder zweite einen Internet-Zugang haben; die Möglichkeit, sich mittels Radio und Fernsehen zu informieren, müsse jedem zugänglich gemacht werden.

Offen blieb unter anderrm, wie die immer weiter klaffende digitale Kluft zwischen reichen und armen Ländern geschlossen werden könne. Während die armen Länder einen "digitalen Solidaritätsfonds" forderten, wollen die reichen Länder derzeit dazu nichts oder nur kaum etwas beisteuern. Experten schätzen, der Solidaritätsfonds müsse mindestens fünf Milliarden Euro beinhalten, um fast alle Länder Afrika und Südamerikas sowie Teile Asiens an das Web anzubinden.

Immerhin wurde das Versprechen gegeben, ein Gremium solle prüfen, ob dieser Fonds nötig ist. Der zweite Teil des Gipfels wird 2005 in Tunis stattfinden. (wl)

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