Weltweiter PC-Markt wächst mit 20 Prozent im ersten Quartal

27.04.2000
Erste Anzeichen einer Stagnation oder ungebremstes Wachstum? Die verschiedenen Marktauguren sind sich uneinig, was den PC-Markt vor allem im Unternehmenssektor anbetrifft.

Auch im ersten Quartal 2000 ist der weltweite PC-Markt nach Darstellung führender Marktforschungsunternehmen kräftig gewachsen. Allerdings weisen die Berichte von IDC und Dataquest eine etwas geringere Zunahme als im Vorjahr aus. Der Rückgang der PC-Verkäufe an Unternehmen sei durch die steigende Nachfrage von Privatleuten nur teilweise kompensiert worden, berichten die Analysten.

Nach den Zahlen von IDC hat die Industrie im ersten Quartal weltweit 30,4 Millionen PCs abgesetzt, 20 Prozent mehr als im ersten Quartal 1999. Vor einem Jahr hatte IDC die Wachstumsrate mit 21 Prozent beziffert. Dataquest kommt aufgrund unterschiedlicher Methodik zu anderen Zahlen, doch zeigen die Ergebnisse dieselbe Tendenz: Das Wachstum hat sich demnach von 17 auf 15 Prozent verlangsamt, ist aber immer noch sehr gesund. Beide Firmen schreiben den Löwenanteil des Wachstums dem PC-Absatz im Consumer-Bereich zu. Uneinig sind sich die Auguren darüber, ob die Flaute im Business-Bereich als Nachwirkung der Jahr-2000-Probleme oder als ein Anzeichen einer Marktsättigung zu interpretieren ist.

Doch während IDC davon ausgeht, dass die Verkäufe im Business-Markt im weiteren Verlauf dieses Jahres wieder anziehen werden, warnt Dataquest vor einer möglichen Stagnation.

Im US-Markt hat Dell seinen Vorsprung nach Angaben von Dataquest weiter ausgebaut und liegt mit einem Marktanteil von 16,8 Prozent auf Platz eins vor Weltmarktführer Compaq (16,4 Prozent). Hewlett-Packard konnte die Absätze um satte 74 Prozent steigern und erreichte damit einen Marktanteil 12,6 Prozent. Es folgen Gateway mit 9,2 Prozent, der Lowcost-Anbieter E-Machines (4,8 Prozent) und Apple (4,4 Prozent). IBM ist mit nur noch vier Prozent auf den siebten Rang zurückgefallen.

In ihren vorläufigen Berechnungen zum europäischen PC-Markt kommen die Analysten von Context zu 7,6 Millionen verkauften Rechnern. Damit liegt die Wachstumsrate auf dem alten Kontinent nur bei zehn Prozent, was ebenfalls auf einen Rückgang der Investitionsfreudigkeit im Unternehmenssektor zurückzuführen sei. Damit ist die Wachstumsrate für das erste Quartal auf dem niedrigsten Niveau seit 1997 angekommen. Es sei festzustellen, dass trotz anziehendem Geschäft im SMB- und Consumer-Bereich sich der europäische PC-Markt noch nicht von der Kaufzurückhaltung der Kunden im Zusammenhang mit dem Y2K-Problem erholt habe, so die Marktforscher.

Klare Dominatoren sind im europäischen Markt Compaq mit einem Mark tanteil von 17,5 Prozent vor Fujitsu Siemens mit 11,0 und Dell mit 9,3 Prozent. Herausragend stellten sich im Q1 die Unternehmen Apple, Toshiba und HP dar, die jeweils mit mehr als 30 Prozent gewachsen sind (siehe Grafik). (akl)

www.idc.com

www.dataquest.com

www.context1.com

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