Weltweiter Servermarkt: Umsätze wachsen wieder

04.12.2003
Laut IDC stiegen im dritten Quartal 2003 nicht nur die Serverstückzahlen sondern zum zweiten Mal in Folge auch die Umsätze. Vor allem die Nachfrage nach Highend-Servern legte spürbar zu. Von ComputerPartner-Redakteurin Ulrike Goreßen

Der weltweite Servermarkt fasst langsam wieder Fuß. Laut dem aktuellen Server Tracker von IDC für das dritte Quartal 2003 legte der Umsatz um knapp zwei Prozent auf 10,8 Milliarden US-Dollar zu. Der Anstieg ist doppelt so hoch wie erwartet. Und der Umsatz konnte zum zweiten Mal in Folge zulegen, nachdem er in den vorangegangenen neun Quartalen stetig abgenommen hat.

Das Stückzahlen-Wachstum ist mit plus 19,5 Prozent deutlich höher. Die Nachfrage nach güns-tigen Volumen-Servern (Preis unter 25.000 US-Dollar) stieg im Jahresvergleich um 9,5 Prozent und die nach Midrange-Servern (von 25.000 bis 500.000 US-Dollar) um sieben Prozent. Den größten Zuwachs mit 14 Prozent verbuchten jedoch die Highend-Enterprise-Server (Preis über 500.000 US-Dollar). Letztendlich sorgte jedoch die gestiegene Nachfrage nach Volumenservern für die positivsten Impulse.

Nach Ansicht der IDC-Analys-ten hat die IT-Gemeinschaft diese als Mainstream-Technologie anerkannt, mit der eine Vielzahl von Anforderungen abgedeckt werden können. Nummer eins bleibt weiterhin IBM. Big Blue konnte 1,4 Prozent Marktanteil zulegen. Auch HP auf Rang zwei baute seine Marktstellung leicht aus. Die Differenz zwischen dem dritten und vierten Platz wird jedoch immer geringer. Sun verlor gegenüber dem Vorjahr 9,3 Prozent und liegt mit einem Marktanteil von 10,8 Prozent nur noch knapp vor Dell. Der Direktanbieter steigerte Stückzahlen (plus 11,6 Prozent) und Umsatz (plus sechs Prozent) wie schon in den vergangenen sechs Quartalen und erreichte nun einen Marktanteil von 9,5 Prozent.

Wachstumssieger: X86er- und Linux-Server

Den größten Wachstumsimpuls gaben die x86er-Server auf Intel- oder AMD-Basis. Die Stückzahlen stiegen im dritten Quartal um 21,4 Prozent, der Umsatz um 8,3 Prozent. In diesem Umfeld fallen vor allem die noch jungen Blade-Server auf. Insgesamt wurden in den ersten neun Monaten 120.000 Blades abgesetzt, davon allein 50.000 in Q3. Um fast 50 Prozent, sowohl in puncto Stückzahlen als auch Umsatz, legten die Linux-Server zu.

Damit konnte dieses Server-Segment sechs Quartale in Folge wachsen. Knapp ein Drittel des gesamten Server-Umsatzes machen weiterhin die Windows-Server. Sie legten auch im dritten Quartal um 21,4 Prozent bei den Stückzahlen und 10,3 Prozent beim Umsatz zu. Dabei sorgten vor allem die großen Windows-NT-Server für steigende Stückzahlen.

Der wachsende Durchschnittspreis für skalierbare Server (mit vier und mehr Prozessoren) unter Windows 2003 steigerte andererseits den Umsatz.

Seit sieben Quartalen in Folge verlieren Unix-Server an Boden. In Q3/03 konnte der Rückgang immerhin auf "nur" minus 3,8 Prozent beim Umsatz reduziert werden. Wegen des massiven Preiswettbewerbs stiegen im gleichen Zeitraum jedoch die Stückzahlen um 4,3 Prozent. HP übernahm erstmals von Sun die Marktführerschaft in diesem Segment. Auf Rang drei lag IBM.

Meinung der Redakteurin

Zwei positive Quartalsergebnisse in Folge klingen gut, sind aber keineswegs gleichbedeutend mit einer lang anhaltenden wirtschaftlichen Erholung für den weltweiten Server-Markt. Die Geschäftskunden inves-tieren in passgenaue Server mit dem passenden Betriebssystem - siehe das Beispiel Linux. Die Zeiten der überdimensionierten Rechner sind jedoch endgültig vorbei.

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