5 E-Mail-Trends 2012

Weniger Spam, mehr Phishing

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

1. Themenwechsel beim Spam

Mehr Spam aus westlicher Welt, Quelle: eleven, März 2012
Mehr Spam aus westlicher Welt, Quelle: eleven, März 2012
Foto: eleven

Rustock war bis Mitte März 2011 weltweit die Hauptquelle für Pharma-Spam ("Viagra & Co."). Ab Mitte März 2011 verlor Pharma seine Stellung als wichtigstes Spam-Thema an Werbung für OnlineCasinos. Seit Beginn2012 nimmt der Anteil von "Viagra & Co." wieder zu , während die großen Casino-Wellen ausbleiben.
So lag Pharma-Spam im Februar 2012 wieder auf Platz 1 - mit einem Anteil von 26,9 Prozent am gesamten Spam-Aufkommen, gefolgt von Casino-Spam mit 14,4 Prozent.

2. Neue Spitzenreiter beim Spam

Einen Wechsel gab es auch bei den Herkunftsländern von Spam-E-Mails. Bis Mitte März 2011 waren die USA unangefochtener Spitzenreiter im Spam-Versand, weitere westliche Industrienationen, darunter Deutschland, befanden sich in den Top 10. Deren Anteil ist in den vergangen zwölf Monaten nun deutlich zurück gegangen, stattdessen dominieren heute Schwellenländer aus Asien und Osteuropa den Spam-Versand.
Spitzenreiter ist seit einigen Monaten Indien (9,5 Prozent im Februar 2012).

3. Aufbau neuer Botnet-Infrastrukturen

Seit Anfang 2012 beobachtet das eleven Research-Team erneute Verschiebungen bei Spam-Quellen und -Themen. So hat Pharma-Spam seine Position als wichtigstes Spam-Thema zurückerobert und auch der langjährige Spam-Weltmeister USA befindet sich wieder in der Spitzengruppe: Im Februar 2012 lagen die USA bei den Spam-Versendern hinter Indien und Russland mit einem Anteil von 6,9 Prozent auf Platz 3.

Dies ist ein klares Indiz, dass derzeit massiv neue Botnet-Infrastrukturen aufgebaut werden, welche die durch die Abschaltung von Rustock und anderen Botnets Mitte März 2011 verlorenen gingen.
Ob es sich dabei um neue Botnets handelt oder um die Wiederbelebung alter Netze, ist derzeit noch unklar.

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