Weniger verkaufte Drucker in Westeuropa

10.01.1998

LONDON: Im zweiten Quartal letzten Jahres hat der Druckermarkt einen stattlichen Zuwachs von 16 Prozent erfahren. In diesem Jahr sind die Erfolgsmeldungen etwas leiser: Im zweiten Viertel des Jahres konnten die Hersteller gut zwei Millionen Drucker in den drei europäischen Hauptabsatzländern England, Frankreich und Deutschland absetzen - das sind gerade mal 5,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.Im letzten Jahr wurden insgesamt 17 Millionen Drucker in Westeuropa verkauft. 53 Prozent davon fanden ihre Abnehmer in England, Frankreich oder Deutschland. Im zweiten Quartal dieses Jahres bestreiten laut dem Londoner Marktforschungsinstitut Context drei Key-Player allein 82 Prozent dieses Marktes. Führend ist nach wie vor Hewlett-Packard mit 43 Prozent Marktanteil. Auf dem zweiten Platz landet Epson mit 21 Prozent, dicht gefolgt von Canon, die im zweiten Quartal 18 Prozent der verkauften Einheiten für sich beanspruchten.

Von den verkauften Druckern in den europäischen Hauptabsatzländern England, Frankreich und Deutschland fanden Tintenstrahldrucker mit einer verkauften Stückzahl von 1,5 Millionen (73 Prozent) im zweiten Quartal des laufenden Jahres 1998 den meisten Absatz. Laserdrucker sind mit 18 Prozent dabei. Die Nadeldrucker machen inzwischen nur mehr magere 9,1 Prozent des gesamten Verkaufs aus (siehe Grafik). Auch in den Teilsegmenten Tintenstrahl- und Laserdrucker war HP im zweiten Quartal Marktführer (siehe Grafik).

Als Hersteller mit dem größten Wachstum gab Context Lexmark an, die im zweiten Quartal dieses Jahres um 19,3 Prozent mehr verkauft haben als im gleichen Zeitraum 1997. Hier spiegelt sich allerdings die negative Tendenz des gesamten Marktes wider. Denn auch Lexmark wächst in diesem Jahr langsamer. Im ersten Quartal lagen die Wachstumsraten des Herstellers noch bei 24,2 Prozent.An zweiter Stelle der aufstrebenden Druckerhersteller steht Epson mit einem Zuwachs im zweiten Quartal von 13,6 Prozent. Auch hier wieder der Trend nach unten: Die ersten drei Monate dieses Jahres bescherten Epson einen Zuwachs von 18 Prozent. Am meisten stagniert das Wachstum beim Dritten im Bunde: Hewlett-Packard ist im zweiten Quartal um 9,1 Prozent gewachsen. Im ersten Quartal waren es noch 24,3 Prozent.

Für Hewlett-Packard spiegeln diese Zahlen die eigene Einschätzung des Marktes wider: "Diese Tendenz ist an sich richtig. Die Druckermärkte wachsen in letzter Zeit weniger stark", bekräftigt eine Sprecherin die Context-Analysen.

Die konjunkturelle Lage ist schuld

Den Grund für das Nachlassen der Wachstumsraten sieht sie allerdings weniger im Sommerloch. "Eine Ursache dafür dürfte die derzeitige konjunkturelle Lage sowohl in Deutschland als auch in Europa sein. Ein weiterer Grund für das Schrumpfen der Druckermärkte ist die starke Nachfrage nach All-in-One-Geräten. Dieser Markt hat allein im letzten Jahr um 230 Prozent zugelegt." Ob der negative Trend bei den Wachstumszahlen anhält oder ob er nur mit dem Sommergeschäft zu tun hat, wird das nächste Quartal zeigen, denn da "schlägt sich das Sommerloch nieder". (gn)

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