Wenn Chefs als Führungskräfte versagen

Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.

Das Los der Sandwich-Manager

Vielleicht sind die offenkundig im IT-Projektumfeld häufig zutage tretenden Führungsprobleme aber ganz anders zu lösen. Davon ist zumindest der Darmstädter Weiterbildungsberater Karl-Heinz Hageni überzeugt. Er kritisiert, dass das Berufsbild des IT-Projektleiters, so wie es vor drei Jahren im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung umfassend beschrieben worden ist, einfach ignoriert wird. Hierin sei klar definiert, welche umfangreichen Führungsaufgaben in IT-Projekten wahrzunehmen und welch vielfältige soziale Kompetenzen dazu erforderlich sind.

Karl-Heinz Hageni, Berater: 'Oft übernimmt derjenige ein Projekt, der gerade Zeit hat.'
Karl-Heinz Hageni, Berater: 'Oft übernimmt derjenige ein Projekt, der gerade Zeit hat.'

"Nach wie vor handelt es sich beim IT-Projektleiter eher um eine Rolle, die jemand übernimmt, der gerade Zeit hat", lässt Hageni kein gutes Haar an der Rekrutierungspraxis von Unternehmen. Ex-Projektleiterin Niodusch schließt sich dieser Kritik an. "Die Vergabe von IT-Projekten ist oft an Machtspielchen geknüpft und nicht selten ein reines Himmelfahrtskommando." Wolle die Chefetage unliebsame Sandwich-Manager loswerden, werde einfach der Zeitrahmen auf ein unrealistisches Maß reduziert. Ergebnis sei, dass der Projektleiter rausfliege. Wer hingegen das Unmögliche schaffe, mache schnell Karriere.

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