Wenn der Gerichtsvollzieher zweimal klingelt

12.02.1999

BERLIN: Die Business Software Alliance (BSA) hat einen neuen Anlauf zur Ausrottung der Softwarepiraterie gewagt. In Radiospots und Zeitungsanzeigen prangert der Zusammenschluß namhafter Hersteller die illegale Verwendung von Software an. Vor allem die Raubkopien in Unternehmen hat die BSA dabei im Auge.

Durch Softwarepiraterie, so die BSA, gingen in der Bundesrepublik jährlich rund 10.000 Arbeitsplätze verloren. Den Herstellern entstand allein im Jahr 1998 dadurch ein Schaden von 839 Millionen Mark.

Die Aufklärungskampagne startete am 2. November in Berlin. Noch am gleichen Tag wurden doppelt so viele Zugriffe auf die Homepage der BSA registriert. Vor allem Fachhändler forderten Informationsmaterial an. Ein klares Indiz dafür, daß selbst die Wiederverkäufer oft Probleme haben, Originale von Raubkopiern zu unterscheiden. Außerdem gingen bei der Allianz gezielte Hinweise auf Berliner Firmen ein. Den Verdächtigen kann es nun passieren, daß der Gerichtsvollzieher samt DV-Sachverständigen und Polizei vor der Tür steht und sich Zugang zu den Rechnern der Firma verschafft. Wird ein Unternehmen überführt, drohen Schadensersatzforderungen und im schlimmsten Fall eine Gefängnisstrafe bis zu drei Jahren. (gn)

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