Rechtliche und steuerliche Besonderheiten

Wenn der Sohn die Firma übernimmt

06.08.2013
Wird die Unternehmensnachfolge innerhalb der Familie geregelt, geht es bei der Vertragsgestaltung in erster Linie darum, klare Regelungen zu finden, die in der Familie konsensfähig sind.
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Laut dem Institut für Mittelstandsforschung (IfM) suchen in Deutschland jährlich durchschnittlich 22.000 Unternehmen, die als "übernahmewürdig" gelten, einen Nachfolger. Als Erstes wird dabei meist an eine Nachfolgeregelung innerhalb der Familie gedacht, obwohl diese Lösung keineswegs die einzige Möglichkeit darstellt, das Unternehmen an einen Nachfolger zu übergegen, so die Hamburger Rechtsanwältin und Unternehmensberaterin Monika Born, Leiterin des Fachausschusses "Unternehmensrecht/Unternehmensberatung" des VDA - VERBAND DEUTSCHER ANWÄLTE e. V. mit Sitz in Stuttgart.

Neben dem Verkauf an Dritte ist stets auch eine unternehmensinterne Nachfolge in Form einer Übernahme durch Mitarbeiter oder Mitgesellschafter in Betracht zu ziehen. Außerdem kann in besonderen Fällen eine Übertragung auf eine Stiftung sinnvoll sein.

Trotz abnehmender Tendenzen findet derzeit immer noch rund die Hälfte aller Übergaben innerhalb der Familie statt. Der Vorzug einer familieninternen Lösung besteht darin, dass die Beteiligten das Unternehmen kennen und einander vertrauen. Insgesamt geht es hier bei der Vertragsgestaltung eher darum, klare Regelungen zu finden, die in der Familie konsensfähig sind, als um die gerichtsfeste Absicherung der Transaktion, die beim Verkauf an einen Dritten im Vordergrund steht.

Emotionale Bindung und Gerechtigkeitserwägungen

Wegen der familiären Verbundenheit stehen einerseits flexiblere Gestaltungsmöglichkeiten, die auch steuerrechtlich interessant sein können (z.B. Rentenzahlungen mit Versorgungs- oder Unterhaltscharakter) zur Verfügung.

Da die Übertragung häufig unentgeltlich oder teilentgeltlich im Rahmen einer vorweggenommenen Erbfolge erfolgt, stellen sich andererseits zusätzlich folgende Fragen, für die im "Gesamtsystem Familie" eine Lösung gefunden werden muss:
- Wie erfolgt der Ausgleich zwischen den Geschwistern?
- Ist die Versorgung des Ehepartners sichergestellt?
- Wie werden Pflichtteils- und Pflichtteilsergänzungsrechte berücksichtigt?

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