Salesforce vs SAP

"Wenn es darum geht, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen - dann Salesforce."

02.07.2015
Der US-Softwareanbieter Salesforce will auf dem Heimatmarkt von Europas größtem Softwarehersteller SAP weiter angreifen.

"Europa ist momentan der schnellstwachsende Markt für Salesforce", sagt Deutschland-Chef Joachim Schreiner im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. "Und wir haben einen validen Anteil an den Europa-Zahlen", sagte er zum Deutschland-Geschäft des Herstellers von Unternehmenssoftware.

Im ersten Geschäftsquartal (Ende April) war der Umsatz des kalifornischen Softwarespezialisten in Europa währungsbereinigt um 28 Prozent angezogen. Mit knapp 985 Millionen US-Dollar Erlös im abgelaufenen Geschäftsjahr und einem Umsatzanteil von gut 18 Prozent ist der Kontinent für den großen Rivalen von SAP in der sogenannten Cloud aber noch kein Schwergewicht. Separate Zahlen für Deutschland weist das Unternehmen nicht aus.

Was der deutsche Dax-Konzern aus Walldorf mit milliardenschweren Zukäufen vorantreibt, ist bei den Kaliforniern um Konzernchef Marc Benioff Stamm- und Kerngeschäft. Salesforce ist weltweit die Nummer eins bei der Mietsoftware aus der Cloud, die nicht mehr auf Rechnern beim Kunden fest installiert wird, sondern in Rechenzentren über das Internet läuft und im Mietmodell bezahlt wird.

Business-Software-Angriff auf SAP

Salesforce will SAP auch insgesamt bei Unternehmenssoftware den Spitzenplatz streitig machen. Salesforce ist insbesondere bekannt für Software zur Steuerung von Vertriebsmannschaften, breitet sich aber nach und nach auch in anderen Gefilden wie Personalmanagement aus, in denen auch SAP ein Standbein hat.

Schreiner setzt vor allem auf Schnelligkeit und Wendigkeit beim insgesamt kleineren Anbieter. "SAP hat im Backoffice seine Stärke, unsere liegt im Frontoffice", erläutert der Manager den Ansatz der Kundensicht von Salesforce. "Grob gesprochen: Wenn es um Kosteneinsparungen geht, dann SAP, wenn es darum geht, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen - dann Salesforce."

Dazu will Schreiner auch die Vorarbeit der Konkurrenz bei den Kunden nutzen. "Wir sind sehr froh, dass SAP die letzten 20 Jahre für uns Daten gesammelt hat. Wir nutzen jetzt die gesammelten Daten und stellen sie zur Verfügung, um zur richtigen Zeit eine Entscheidung zu treffen." Überhaupt sei es für die Unternehmen künftig mehr und mehr Aufgabe, aus dem riesigen "Datenfriedhof" auf ihren Servern etwas zu machen.

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