Ratgeber Netbook

Wer braucht die neue Netbook-Generation?

14.04.2010
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Diese Technik steckt in den neuen Netbooks

Netbook: Samsung N220
Netbook: Samsung N220

Die Netbook-Technikplattform Pine Trail von Intel besteht aus dem Prozessor Atom N450 (Codename "Pine View") und dem Chipsatz NM10 (Code-name "Tiger Point"). Bei Pine Trail sitzen Grafikeinheit und Speicher-Controller im Prozessor, nicht mehr im Chipsatz. Der übernimmt stattdessen die Aufgaben, für die ältere Netbooks einen weiteren Chip benötigten: Zum Beispiel verbindet er Komponenten wie Festplatte, WLAN-Modul oder über USB angeschlossene Geräte mit dem Prozessor. Hersteller müssen also nun nur noch zwei statt wie bisher drei Kernkomponenten auf die Hauptplatine des Netbooks bauen. Dadurch können die Geräte kleiner, sparsamer und günstiger werden.

Der Prozessor arbeitet mit einer Taktrate von 1,66 GHz. Er besitzt nur einen Rechenkern, unterstützt aber die Hyper-Threading-Technik: Er bietet dem Betriebssystem zwei virtuelle Rechenkerne an, auf die es Aufgaben verteilen kann. Die maximale Verlustleistung des N450 liegt bei 5,5 Watt - und damit höher als bei den Vorgängern N270 und N280 mit jeweils 2,5 Watt. Doch im neuen Prozessor stecken ja schon Grafikeinheit und Speicher-Controller, für die ältere Netbooks einen extra Baustein benötigten. Bei Pine Trail liegt daher die Leistungsaufnahme der Kernkomponenten bei insgesamt nur 7,6 Watt - 4,2 Watt weniger als bei älteren Netbooks.

Die Grafikeinheit GMA 3150 unterstützt nur die acht Jahre alte Grafikschnittstelle Direct X 9 (DX9). Die Effekte aktueller Spiele, die Direct X 10 oder 11 erfordern, können Netbooks daher nicht darstellen. Doch auch für die meisten DX9-Spiele ist die Grafikeinheit zu schwach. Sie kann auf dem Netbook-Bildschirm maximal 1366 x 768 Bildpunkte darstellen, auf einem per VGA angeschlossenen Bildschirm laut Intel bis zu 1400 x 1050 Bildpunkte. Wollen Hersteller bei ihren Netbooks eine höhere Auflösung oder einen HDMI-Anschluss anbieten, müssen sie zusätzliche Chips einbauen, was das Gerät teurer macht. Laut Intel kann der GMA 3150 den Prozessor beim Abspielen von HD-Videos unterstützen. Den Netbooks fehlt aber die Prozessorleistung, um diese ruckelfrei wiederzugeben. Die Hersteller können einen Decoder-Chip einbauen, wenn das Gerät HD-Videos abspielen können soll. Doch das tut kaum einer, denn auch dieser verteuert das Netbook.

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