Führungskräfte müssen umdenken

Wer ökologisch handelt, sticht die Konkurrenz aus

09.03.2010
Kunden achten auf alternative Energiequellen, schadstoffarme Produktion und umweltgerechte Logistik.

Für 41 Prozent der Einkaufs- und Beschaffungsverantwortlichen des produzierenden Gewerbes spielen ökologische, für ein Viertel soziale Standards im Einkauf auch heute noch keine Rolle. Und das, obwohl 34 Prozent der 202 in einer aktuellen Studie des Kerkhoff Competence Center of Supply Chain Management (KCC) an der Universität St. Gallen und des Instituts für Demoskopie Allensbach befragten Unternehmen erklärt haben, dass die Einhaltung ökologischer und sozialer Standards zu Wettbewerbsvorteilen geführt habe.

"Dieses Ergebnis lässt staunen", sagt Dr. Erik Hofmann, Vizedirektor des Lehrstuhls für Logistikmanagement an der Universität St. Gallen und Projektleiter am KCC. "Die befragten Unternehmen teilen sich in zwei Gruppen: Während knapp die Hälfte Nachhaltigkeitsfragen kaum Bedeutung beimisst, hat ein Drittel bereits Maßnahmen in diesem Bereich ergriffen und kann nach eigener Aussage klare Wettbewerbsvorteile für sich verbuchen. Diese Wettbewerbsvorteile werden sie aller Voraussicht nach weiter ausbauen können, wenn die andere Hälfte der Unternehmen weiter untätig bleibt."

Eine Veränderung ist jedoch abzusehen. So erwarten 69 Prozent der Studienteilnehmer, dass Nachhaltigkeit in der Beschaffung in Zukunft noch wichtiger werden wird. Als wichtigste Zukunftstrends beschreiben die Befragten die Schonung natürlicher Ressourcen (25 Prozent), die Nutzung alternativer Energiequellen (16 Prozent) sowie eine schadstoffarme Produktion (12 Prozent). Sieben Prozent machen sich auch bereits Gedanken, wie sie ihre Logistik umweltgerechter gestalten können.

Eine besonders hohe Bedeutung hat die nachhaltige Beschaffung heute bereits in sehr großen Unternehmen und bei Produzenten, die für Endverbraucher tätig sind. So sind für 79 Prozent der Entscheider aus der Nahrungs-, Textil- und Möbelindustrie ökologische Standards sehr wichtig, in der Metallindustrie und im Maschinenbau sind es nur 50 Prozent.

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