Distributionspleiten sind in der Branche nicht ungewöhnlich. Dass es jetzt B.com erwischt hat, hätten viele aber nicht erwartet. So gibt es derzeit nur Spekulationen und Vermutungen, wie es zu dem Absturz kam. Und die Beteiligten schweigen - gezwungenermaßen, denn Auskunft darf nur der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Dr. Frank Kebekus, geben.
Wie Branchenkenner berichten, soll der Kreditversicherer Euler Hermes die Kreditlinien gestrichen haben. Allerdings kam die Situation für die B.com-Führungsriege wohl nicht ganz unerwartet: So hatte der Distributor bereits im Vorfeld der Insolvenz einen Sanierungsberater beauftragt. Die rund 120 Beschäftigten wurden ebenfalls schon frühzeitig über den bevorstehenden Gang zum Insolvenzgericht informiert.
Das Gericht hat nun als vorläufigen Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Dr. Frank Kebekus von der Düsseldorfer Kanzlei Kebekus et Zimmermann bestellt. Nach eigenen Angaben liegt der Schwerpunkt der Sozietät auf Insolvenzverwaltungen. Die B.com-Führung hofft, dass der Insolvenzverwalter hilft, den in Zusammenarbeit mit der TMS Unternehmensberatung AG erarbeiteten Sanierungs- und Restrukturierungsplan an die neue Situation anzupassen und umzusetzen. In einer ChannelPartner vergangener Woche zugespielten Mail eines B.com-Mitarbeiters ist vom Einstieg eines Investors bereits in der nun laufenden Woche die Rede. Torsten Belverato, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, bestätigt Gespräche mit potenziellen Geldgebern. Wer aber dieser Investor sein soll, darüber gibt es keine Auskunft.
Bei der Händlerschaft hatte sich B.com einen guten Ruf verschafft. So gewannen die Kölner den Channel Excellence Award von ChannelPartner in Zusammenarbeit mit der GfK in der Kategorie Broadline-Distribution. Ganz reibungslos verlief die jüngste Geschichte allerdings nicht. So machte der Grossist unter anderem mit der Entlassung von langjährigen Mitarbeitern und dem Streit mit Zulieferer Hewlett-Packard Schlagzeilen. (awe)
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- In der Mitte Deutschlands, verkehrsgünstig an der A7, liegt das B.com-Lager.
- Hier sind die Rampen für den Warenein- und ausgang.
- Insgesamt 15.000 Quadratmeter Fläche steht B.com zur Verfügung.
- Die Lagerumschlagzeit beträgt rund 17 Tage.
- Über den genauen Lagerwert will man lieber nicht sprechen..
- ... damit sich kein Langfinger aus den Regalen bedient.
- Seit 2006 steht das Lager in Staufenberg.
- Das Kleinteilelager.
- Hier erfolgt die Kommissionierung der Ware.
- Es ist nicht alles gelb in der DHL-Welt.
- Torsten Belverato präsentiert stolz das B.com-lager.
- Die angereisten Hersteller zeigen sich beeindruckt, hier B.com-Einkaufsleiter Dirk Parey mit Holger Kuhn und Jörg Maitland von Corsair Memory.
- Ralf Schüssler (Verbatim) mit Sascha Dittrich (B.com).
- Nicht jeder Speicher ist auch ein Lager, das wissen die beiden Speicherspezialisten Andreas Scholz (Kingston) und Philip Haarmann (Transcend).