Western Digital plant neuen Standard für Anschluß von Wechselmedien

04.11.1997
MÜNCHEN: SDX (Storage Data Acceleration) heißt ein von Western Digital entwickelter neuer Interface-Standard, der die Leistungsfähigkeit von Wechselspeichern deutlich verbessern soll. Die SDX-Schnittstelle ermöglicht es, entsprechend ausgestattete Peripheriegeräten wie CD-ROM, DVD oder andere Wechselspeichermedien über ein 10poliges Kabel direkt an eine SDX-fähige Festplatte anzuschließen. Die bisher übliche Verbindung zum Motherboard über den 40-poligen EIDE (Enhanced IDE/ATAPI-)Stecker entfälltVerglichen mit Festplatten sind Wechselspeichermedien nach wie vor langsam. Obwohl moderne CD-ROM-Laufwerke durch Erhöhung der Drehzahl, teilweise auf das 20fache in den letzten Jahren aufgeholt haben, klafft immer noch eine Leistungslücke im Hinblick auf Zugriffszeiten und Datentransferraten. Ziel der neuen Technologie ist, diese Massenspeichergeräte von der hohen Leistungsfähigkeit und den Caching-Möglichkeiten der Festplattenlaufwerke profitieren zu lassen und so Lesevorgänge deutlich zu beschleunigen. "SDX ist eine Technologie, die die Rolle des Festplattenlaufwerks deutlich erweitert", erklärt John Burger, Vice-President of Marketing der Personal Storage Group von Western Digital. "Zusätzlich zu seinen traditionellen Aufgaben wie zuverlässiges Speichern und Lesen von Informationen übernimmt sie nun auch die Beschleunigung von Wechselmedien. Zudem trägt SDX dazu bei, die Gesamtkosten von Computersystemen zu reduzieren und die Performance vieler Anwendungen zu erhöhen."

MÜNCHEN: SDX (Storage Data Acceleration) heißt ein von Western Digital entwickelter neuer Interface-Standard, der die Leistungsfähigkeit von Wechselspeichern deutlich verbessern soll. Die SDX-Schnittstelle ermöglicht es, entsprechend ausgestattete Peripheriegeräten wie CD-ROM, DVD oder andere Wechselspeichermedien über ein 10poliges Kabel direkt an eine SDX-fähige Festplatte anzuschließen. Die bisher übliche Verbindung zum Motherboard über den 40-poligen EIDE (Enhanced IDE/ATAPI-)Stecker entfälltVerglichen mit Festplatten sind Wechselspeichermedien nach wie vor langsam. Obwohl moderne CD-ROM-Laufwerke durch Erhöhung der Drehzahl, teilweise auf das 20fache in den letzten Jahren aufgeholt haben, klafft immer noch eine Leistungslücke im Hinblick auf Zugriffszeiten und Datentransferraten. Ziel der neuen Technologie ist, diese Massenspeichergeräte von der hohen Leistungsfähigkeit und den Caching-Möglichkeiten der Festplattenlaufwerke profitieren zu lassen und so Lesevorgänge deutlich zu beschleunigen. "SDX ist eine Technologie, die die Rolle des Festplattenlaufwerks deutlich erweitert", erklärt John Burger, Vice-President of Marketing der Personal Storage Group von Western Digital. "Zusätzlich zu seinen traditionellen Aufgaben wie zuverlässiges Speichern und Lesen von Informationen übernimmt sie nun auch die Beschleunigung von Wechselmedien. Zudem trägt SDX dazu bei, die Gesamtkosten von Computersystemen zu reduzieren und die Performance vieler Anwendungen zu erhöhen."

Wechselspeicher wird direkt an die Festplatte angeschlossen

Anstatt, wie in der Vergangenheit, Wechselmedien über die EIDE-Schnittstelle unmittelbar mit dem PC zu verbinden, wird bei SDX das Peripheriegerät, zum Beispiel das CD-ROM Laufwerk, direkt an die Festplatte angeschlossen. Voraussetzung ist, daß beide Geräte über eine SDX-Schnittstelle verfügen.

Die SDX-Technologie bietet, laut Western Digital, eine Reihe von Vorteilen:

- Schnellerer Datentransfer von Massenspeichern durch Caching auf der Festplatte und Nutzung von deren Leistungsmerkmalen.

- Keine Änderungen an vorhandener PC-Hardware, Treibern und BIOS notwendig.

- Abwärtskompatibel mit jeder Art von CD-ROM-Anwendung

- Einfache Installation von Peripheriegeräten.

- Kostenreduzierung bei Wechselspeichern

Western Digital versteht SDX als konsequente Fortsetzung zweier aktueller Multimedia-Initiativen: Intels MMX- und Microsofts DirectX-Technologie.

Während MMX-Prozessoren die Rechnerleistung im Multimedia-Bereich (Grafik, Video, Kommunikation) steigern, bietet DirectX optimierte Softwareschnittstellen für interaktive Anwendungen.

SDX soll als Ergänzung dazu die innerhalb eines Rechnersystems wichtigen Massenspeicher-Komponenten adressieren und das Preis-Leistungs-Verhältnis von Multimedia-Systemen verbessern.

Resonanz ist geteilt

Western Digital arbeitet zur Zeit gemeinsam mit anderen Herstellern an der Fertigstellung einer SDX-Spezifikation, die im Laufe des zweiten Quartals dieses Jahres den internationalen Standardisierungs-gremien vorgelegt werden soll.

"Wir werden diese Technologie in zukünftige Produkte wie CD-ROM, CD-RW, DVD-ROM und DVD-RAM integrieren", verspricht Man Yong Shin, Managing Director der Samsung Video Media Division. Er setzt darauf, daß es Western Digital gelingen wird, ähnlich wie bei der IDE- und später bei der EIDE-Schnittstelle mit SDX einen neuen Industrie-standard zu etablieren. Ebenfalls optimistisch äußerte sich Mike Frawley, Manager in der Imaging und Storage Division bei Motorola Semiconductors. Er sieht in SDX einen Meilenstein beim Zusammen-wachsen von Computer- und Kommunikationsindustrie.

Unterstützung in Form hochintegrierter Chips für zukünftige Applikationen verspricht Aldo Romano, General Manager der Dedicated Products Group von SGS-Thomson Microelectronics. "Wir sind zuversichtlich, daß die SDX-Technologie es uns ermöglichen wird, unsere Führungsposition bei Festplatten-ICs auch auf den optischen Bereich auszuweiten und unsere Präsenz im Multimedia-Sektor auszubauen." Zu den Befürwortern der Western Digital Initiative zählen darüber hinaus Matsushita, Toshiba, Panasonic, Sanyo, Teac und Acer.

Es gibt allerdings auch kritische Stimmen. Beispielsweise von Georg Roussos, Section Manager Applikation Rotating Memory bei der NEC Deutschland GmbH in Ismanning. Aus mehreren Gründen ist er eher skeptisch. "Auf das IDE/ATAPI-Interface zu verzichten und statt dessen eine SDX-Schnittstelle zu integrieren bedeutet für die Hersteller von CD-ROM-Laufwerken und anderen Wechselspeichern eine Reduzierung ihrer Kundenbasis auf diejenigen, deren PC-Systeme über eine SDX-Festplatte verfügen." Auch das Argument der höheren Performance durch Festplatten-Caching überzeugt ihn nicht. "Gerade bei multimedialen Anwendungen haben wir es sehr häufig mit sequentiellen Datenströmen zu tun, wo Caching wenig Vorteile bietet. Darüber hinaus ist bei aktuellen Betriebssystemen wie Windows 95 und Windows NT ein effizientes Cache-Management bereits Bestandteil des Betriebssystems." Unter ungünstigen Umständen, so fürchtet er sogar, kann das direkt mit der Festplatte verbundene CD-ROM-Laufwerk bei reinen Festplattenoperationen wie eine Bremse wirken.

Schnelle Akzeptanz ist zweifelhaft

Alle neuen EIDE-Festplatten von Western Digital werden SDX unterstützen. Erste Laufwerke sollen bereits im zweiten Quartal an Systemhersteller geliefert werden. Distributions- und Fachhandelskanäle sollen anschließend folgen. Unterstützung erhofft sich Western Digital dabei von Sanyo, die ebenfalls für das 2. Quartal erste CD-ROM-Laufwerke mit SDX-Schnittstelle angekündigt haben. Entscheidend wird allerdings das Verhalten anderer Festplattenhersteller wie Seagate, Quantum und Connors sein, die der Western Digital Initiative bisher abwartend gegenüberstehen.

Über eine schnelle Akzeptanz des neuen SDX-Standards macht sich Western Digital jedenfalls keine Illusionen. Nach eigenen Angaben erwartet Western Digital, daß SDX innerhalb der nächsten drei Jahre ein dominantes Interface für den Anschluß von Massenspeichern werden und eventuell EIDE als Standard-Interface für Wechselspeichermedien ablösen wird. (sd)

Zur Startseite