Chat-Dienste

WhatsApp-Mitgründer springt als Signal-Chef ein

11.01.2022
WhatsApp-Mitgründer Brian Acton übernimmt die Führung beim konkurrierenden Chat-Dienst Signal - zumindest bis ein dauerhafter neuer Chef gefunden wird.
2021 wechselten viele Nutzer von WhatsApp zu der Chat-Dienst-Alternative Signal. Grund: unklare Datenschutzlage bei der WhatsApp-Mutter Meta.
2021 wechselten viele Nutzer von WhatsApp zu der Chat-Dienst-Alternative Signal. Grund: unklare Datenschutzlage bei der WhatsApp-Mutter Meta.
Foto: Michele Ursi - shutterstock.com

Signal-Gründer Moxie Marlinspike kündigte am Montag, den 10. Januar 2022, an, dass er den Spitzenjob binnen eines Monats aufgeben werde. Er wolle jemanden "mit frischer Energie reinbringen" und werde sich auf die Suche nach einem Nachfolger konzentrieren.

Signal kommt auf rund 40 Millionen aktive Nutzer im Monat. Die App setzt auf sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der Chat-Inhalte nur für die beteiligten Nutzer im Klartext verfügbar sind.

Im Jahr 2021 profitierte Signal mit einem Zustrom neuer Nutzer von der Kontroverse um die neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp. Damals ging es um Befürchtungen, WhatsApp würde mehr Daten mit der Konzernmutter Meta und damit auch mit Facebook und Instagram teilen - was der Dienst stets zurückwies.

Der bei Signal entwickelte Verschlüsselungsalgorithmus wird auch von WhatsApp eingesetzt. Acton engagiert sich bei Signal, seit er den Facebook-Konzern einige Jahre nach der WhatsApp-Übernahme verließ und auf Distanz zum Online-Netzwerk ging.

Signal schwenkte zuletzt auf ein umstrittenes Projekt ein mit dem Plan, nicht nachverfolgbare Digitalzahlungen für die Nutzer verfügbar zu machen. Nach US-Medienberichten befürchteten einige Signal-Mitarbeiter, dass dies dem Chatdienst große Problemen unter anderem mit US-Regulierungsbehörden einbringen könne. (dpa/rw)

Zur Startseite