Wie arbeiten eigentlich DLP-Projektoren?

09.12.2004

Projektoren, auch Beamer genannt, können mit drei verschiedenen Technologien arbeiten. Man unterscheidet zwischen DLP-, LCD- und LCOS-Projektoren: Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den DLP-Beamern.

Das Herz eines jeden DLP-Projektors ist der Digital-Light-Prozessor-Chip, daher rührt auch der Name. Damit wird ein Chip bezeichnet, der im Wesentlichen aus Tausenden mikroskopisch kleiner Spiegel besteht. Diese Spiegel sind auf dem DMD-Chip (Digital Micromirror Device) untergebracht.

Bei der XGA-Auflösung (1.024 x 768 Bildpunkte) befinden sich etwa 786.000 einzeln bewegliche Spiegel auf dem Chip. Sie lassen sich einzeln ansteuern (kippen), die dazu nötige Ansteuerelektronik ist bereits in dem Chip integriert. Je nach Stellung des jeweiligen Spiegels wird mehr oder weniger Licht auf die Projektionsoptik geleitet. Dabei sind bis zu 1.024 Helligkeitsstufen zwischen Voll-An und Voll-Aus möglich.

Um zu einem farbigen Bild zu gelangen - der Spiegel reflektiert ja nur das weiße Licht der Projektionslampe - ist zusätzlicher technischer Aufwand notwendig. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Bei Drei-Chip-Projektoren erzeugen drei Farbfilter die unterschiedlichen Farbanteile am projizierten Bild. Diese Lösung ist aber wegen der nötigen drei DLP-Chips recht teuer und wird deshalb nur in großen professionellen Projektoren eingesetzt.

Billiger und Consumer-tauglich ist die Ein-Chip-Lösung, bei der ein Farbrad vor dem DLP-Chip nacheinander die Grundfarben (Rot, Grün und Blau) selektiert. Je nach Position des jeweiligen Farbfilters auf dem Rad wechselt die integrierte Elektronik das Teilbild. Aufgrund der Trägheit des menschlichen Auges erscheint schließlich ein farbiges Bild auf der Leinwand.

DLP-Projektoren erreichen wegen der fehlenden Polarisationsfilter und der höheren Reflexionsrate der Spiegel in der Regel helle Bilder mit großen Kontrastwerten.

Hans-Jürgen Humbert

In der nächsten Ausgabe: "Wie arbeiten eigentlich LCD-Projektoren?"

Zur Startseite