Wie arbeiten eigentlich Flachbild-fernseher?

25.11.2004
Teil 2: Plasma-Displays

Plasmabildschirme arbeiten nach einem völlig anderen Prinzip als Flüssigkristall-Kollegen. Gemein haben sie nur eines: Sie bestehen, wie die LCDs, aus vielen tausend Zellen, die einzeln angesteuert werden. In den Zellen befindet sich ein Edelgas, das durch eine hohe Spannung ionisiert und damit zum Leuchten angeregt wird. Es entsteht ein so genanntes Plasma, daher rührt auch der Name dieser Bildschirme.

Das Plasma gibt aber nur Strahlung im ultravioletten Bereich, also für das menschliche Auge unsichtbar, ab. Die Innenseite des Bildschirms ist mit verschiedenen fluoreszierenden Stoffen beschichtet, die beim Auftreffen der ultravioletten Strahlung in ihren jewei- ligen charakteristischen Farben aufleuchten. Durch geschickte Anordnung der Pixel werden jetzt die kompletten farbigen Bilder erzeugt.

Vorteile der Plasmafernseher: Sie sind schneller als Flüssigkristallbildschirme, die Reaktionszeit liegt typischerweise bei acht Millisekunden. Weiterhin erzeugen Plasmabildschirme ein richtiges Schwarz, während Flüssigkeitsschirme eher ein Braun ausgeben. Und die Bilder lassen sich aus einem größeren Seitenwinkel beobachten, da die Pixel direkt leuchten - es ist keine Hintergrundbeleuchtung notwendig.

Aber kein Vorteil ohne Nachteil: Plasmabildschirme benötigen mehr Leistung, nämlich rund 300 bis 400 Watt. Deshalb sind viele Modelle mit Lüftern ausgestattet, die entstehende Wärme abführen und gleichzeitig für eine leise Geräuschkulisse sorgen. Außerdem neigen Plasmas zum "Einbrennen". Das bedeutet: Zeigt der Bildschirm über längere Zeit ein statisches Bild an, "brennt" sich dieses Bild quasi in den Fernseher ein. Auch wenn der Bildschirminhalt jetzt wieder wechselt, ist das eingebrannte Bild noch ein wenig zu sehen. Mit verschiedenen Tricks versuchen die Hersteller, diesen Effekt zu minimieren.

Hans-Jürgen Humbert

In der nächsten Ausgabe: "Was ist eigentlich SP/DIF?"

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