Wie arbeiten eigentlich LCD-Projektoren?

16.12.2004

Im Prinzip arbeiten LCD-Projektoren ähnlich wie LCD-Monitore. Das zentrale Bauelement ist das LC-Display, eine Art Miniaturbildschirm in der Größe eines Fingernagels. Das LC-Display besteht aus zwei Glasscheiben. Dazwischen sind in vielen Tausenden voneinander getrennten Zellen so genannte Flüssigkristalle (Liquid Crystal) eingebettet, die das Licht je nach angelegter äußerer Spannung mehr oder weniger durchlassen. Vor jeder Zelle befindet sich ein Farbfilter, sodass schließlich farbige Bilder dargestellt werden können. Über ein Linsen- und Spiegelsystem wird die LC-Einheit von der Projektorlampe durchstrahlt und auf die Leinwand projiziert.

Die Projektorlampe ist ein weiteres Hightech-Bauelement im Beamer. Sie muss ein rein weißes Licht mit hoher Intensität abgeben, denn nur dann werden alle Farben gleichmäßig dargestellt. Die Lampen werden deshalb mit einem recht hohen Strom beaufschlagt, was zwar ein rein weißes Licht zur Folge hat, aber auch die Abwärme der Lampe merklich erhöht. Bei den heutigen kleinen Bauformen der Beamer ist dann ein Lüfter zwingend erforderlich. Ein weiteres unerwünschtes Nebenprodukt: Die Lampe gibt auch zusätzlich UV-Strahlung ab. Und die muss unbedingt mit Filtern vom LC-Display ferngehalten werden. UV-Strahlung schädigt nämlich die empfindlichen Flüssigkristalle und auch die Farb- und Polarisationsfilter im Display.

Altert die Lampe, verschiebt sich ihr Strahlungsspektrum ins Gelbliche. Die Folge: Der Projektor kann die Farben nicht mehr richtig wiedergeben. Die Lebensdauer moderner Projektorlampen liegt bei 2.000 bis 3.000 Stunden, aber nur wenn der Anwender den Beamer öfters im so genannten Eco-Modus betreibt. Sonst ist bei rund 1.000 Stunden Schluss. Im Economy-Modus wird die Leistung der Lampe reduziert und damit auch die Wärmeentwicklung gebremst, bei allerdings geringerer Helligkeit.

Hans-Jürgen Humbert

In der nächsten Ausgabe: "Wie arbeiten eigentlich LCOS-Projektoren?"

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