Nach vier Wochen Corona-Pause

So meistert ein Expert-Markt die Wiedereröffnung

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Wie der Großteil aller Einzelhandelsgeschäfte musste auch der Expert-Elektronikmarkt in Nordhorn fast einen Monat lang ohne Kunden im Ladengeschäft auskommen. Nun ist der Verkauf wieder mit Einschränkungen möglich. Wir haben mit Marktleiter Erich M. Scharmer gesprochen.

Einen Monat lang herrschte gähnende Leere im Expert-Markt im niedersächsischen Nordhorn, kurz vor der niederländischen Grenze. Die Corona-Pandemie bedingen Auflagen hatten die Betreiber wie überall in der Republik dazu verpflichtet, den Laden vorerst für den Publikumsverkehr zu schließen.

Erich M. Scharmer, Marktleitung bei der Expert Nordhorn Horstmann GmbH, bei der Planung des Verkaufsraums vor der Wiedereröffnung nach dem Corona-Shutdown.
Erich M. Scharmer, Marktleitung bei der Expert Nordhorn Horstmann GmbH, bei der Planung des Verkaufsraums vor der Wiedereröffnung nach dem Corona-Shutdown.
Foto: Expert Nordhorn Horstmann

Seit dem 20. April 2020 darf der Elektronikfachmarkt unter gewissen Auflagen wieder öffnen. "Wir sind sehr froh, dass wir die Möglichkeit haben, unseren Laden wieder zu öffnen, und wir sind hoch motiviert", beschreibt Erich M. Scharmer, Marktleiter der Expert Nordhorn Horstmann GmbH, die Stimmungslage. Seit Fazit der ersten Tage nach der Wiedereröffnung ist "sehr positiv".

Bestellung per WhatsApp

Der Shutdown hat auch bei Expert in Nordhorn Spuren hinterlassen. So musste für ein Teil der Kollegen Kurzarbeit beantragt werden. Das Team versuchte, das Geschäft auf anderen Vertriebswegen fortzusetzen. So lief der Verkauf über den Onlineshop weiter. Aber auch andere Bestellmöglichkeiten wurden genutzt: "Per Telefon, Mail oder WhatsApp haben wir Aufträge entgegengenommen. Insbesondere die Möglichkeit per WhatsApp zu ordern, wurde breit akzeptiert", erzählt Marktleiter Scharmer. Die Kunden konnten sich die Ware liefern lassen oder an einer Ausgabestelle beim Repair-Dome, dem Reparaturservice des Nordhorner Distributors Eno, abholen.

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Bei allen Einschränkungen und Verlusten sieht Scharmer auch positive Aspekte der Corona-Pause: "Wir haben in der Zeit des Shutdowns durchaus die Möglichkeit genutzt, um unsere Prozesse genau anzusehen und zu optimieren. Auch im Bereich des Onlinehandels haben wir uns weiter verbessert und konnten das gut nutzen", meint er. Man werde nun den Multi-Channel-Ansatz sehr konsequent weiterverfolgen.

Masken für die Kunden

Allerdings konnte man in Nordhorn nicht einfach dort weitermachen, wo man Mitte März 2020 aufgehört hat. "Da unser Markt die Größe von 800 Quadratmetern überschreitet, mussten wir die Fläche entsprechend durch Absperrungen verkleinern", erläutert der Marktleiter. Die Kunden können nun am Eingang ihre Hände desinfizieren und sie bekommen eine Maske ausgehändigt. "Außerdem haben wir an den Beratungs-Countern Hygieneschutzscheiben installiert und unsere Kollegen mit Masken sowie Desinfektionsmitteln ausgestattet", sagt Scharmer.

Damit sich nicht zu viele Kunden gleichzeitig im Markt aufhalten, hat sich die Expert-Crew ein besonderes System ausgedacht: Die Kunden erhalten laminierte Kärtchen, die sie nach Verlassen des Verkaufsraums wieder abgeben. Die Kärtchen können leicht desinfiziert und an den nächsten Kunden weitergegeben werden. So ist sichergestellt, dass sich immer nur die vorgeschriebene Menge an Personen im Laden aufhält.

Lesetipp: Verstärkte Nachfrage nach Homeoffice-Equipment

Durch die Corona-Pandemie hat sich auch in Nordhorn die Nachfrage nach bestimmten Produkten verändert: So sind Geräte rund um das Thema Homeoffice sehr gefragt. Aber auch alles, was mit dem Entertainment Zuhause zu tun hat, wies hoch Zuwachsraten auf. "Tiefkühlschränke wurden sehr stark nachgefragt. Hier haben die Kunden unseren Lieferservice oft genutzt", beschreibt der Expert-Spezialist die Vorlieben der Käufer. Doch die Kunden schätzen offensichtlich auch den direkten Kontakt zum Verkaufspersonal bei der Beratung. "Nach Öffnung des Marktes am 20. April 2020 hatten wir eine Schlange in der Abteilung Telekommunikation, dort gab es viel Beratungsbedarf", erzählt Scharmer.

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